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Ein Demonstrant hält in Duisburg ein Banner mit der Aufschrift «Stahl 2023» während eines Protests im Zuge des Tarifstreits. Die IG Metall hat im Tarifkonflikt der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie nach der vierten Verhandlungsrunde ohne Ergebnis ganztägige Warnstreiks angekündigt.

© dpa/Fabian Strauch

Tarifverhandlungen scheitern erneut: 24-stündiger Streik der Stahlbetriebe im Nordwesten und Osten Deutschlands

Die laufenden Tarifverhandlungen der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie sind vorerst geplatzt. Die IG Metall kündigt einen 24-stündigen Streik für die Betriebe an.

Die IG Metall hat im Tarifkonflikt der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie nach der vierten Verhandlungsrunde ohne Ergebnis ganztägige Warnstreiks angekündigt. „Nachdem beide Seiten an vielen Stellen beim Thema Arbeitszeit Schritte in Richtung eines Lösungsmodells gegangen sind, scheiterte der Einigungsversuch dann vor allem an der Frage der Entgelterhöhung“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler, am Dienstag.

Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Stahl, Gerhard Erdmann, bezeichnete die Lohnforderung als unverantwortlich: „Die Haltung der IG Metall, finanzielle Angebote der Arbeitgeberseite ausschließlich an den eigenen überzogenen Erwartungen zu messen und nicht an den finanziellen Möglichkeiten der Unternehmen im Angesicht einer drohenden Wirtschaftskrise, ist völlig verantwortungslos.“

Die Arbeitgeber haben laut IG Metall eine Einmalzahlung von 1000 Euro für Januar 2024 sowie eine Entgelterhöhung ab Juli 2024 von 3,5 Prozent angeboten bei einer Gesamtlaufzeit von 19 Monaten. „Dieses Angebot ist so weit von einem möglichen Endergebnis entfernt, dass wir uns entschieden haben, die Verhandlung zu beenden“, sagte Giesler. Die Gewerkschaft fordert unter anderem ein Lohnplus von 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

Die IG Metall kündigte Arbeitsniederlegungen an. „Ab jetzt werden die Stahlbetriebe 24-Stunden bestreikt. Diese Eskalation haben die Arbeitgeber durch ihr enttäuschendes Angebot sich selbst zuzuschreiben.“ Bereits am Morgen sollten die ersten 24-Stunden-Warnstreiks beginnen. Dann folgen laut IG Metall flächendeckend weitere Betriebe.

In der Stahl- und Eisenindustrie in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen sind rund 68.000 Menschen beschäftigt, in der ostdeutschen Stahlindustrie rund 8000. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 15. Dezember 2023 angesetzt.

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