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Trockenfutter. Die Dürre hat auch Viehzüchter in Bedrängnis gebracht. F.: Jan Woitas/dpa

© Jan Woitas/ZB/dpa

Anpassung an den Klimawandel dringend nötig: Wetterdienst fordert Konsequenzen: Rekordsommer 2018 sei nur der Anfang

Nicht nur wärmere Durchschnittstemperaturen, sondern auch häufigere Extremwetterereignisse - der Deutsche Wetterdienst drängt zu raschen Maßnahmen.

Nach einem Sommer mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen und deutlich zu wenig Niederschlägen hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) die Bedeutung von Maßnahmen zur Klimaanpassung hervorgehoben. „Der diesjährige Sommer war mit seiner ausgesprochen intensiven Trockenheit und lang anhaltenden Hitze außergewöhnlich“, sagte DWD-Vizepräsident Paul Becker.

„Wir erwarten aber in der Zukunft eine Zunahme von solchen extremen Perioden mit all ihren Konsequenzen für unsere Gesellschaft.“ Dies erfordere intensivere Anpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen.

Der Klimawandel bedeute „nicht nur eine Erhöhung der mittleren Temperaturen, sondern auch die Zunahme von Extremereignissen“, betonte Becker. In diesem Sommer war das etwa die anhaltende Dürre in vielen Teilen Deutschlands, die zu Schäden und Ernteeinbußen in der Landwirtschaft führte. Zudem gab es lokale Unwetter mit Starkregen, die Zerstörungen anrichteten.

Welche konkreten Möglichkeiten es gibt, sich den Klimaänderungen reagierend oder auch schon proaktiv anzupassen, ist Gegenstand intensiver Forschung. Beim Umweltbundesamt etwa wurde speziell ein „Kompetenzzentrum“ dafür eingerichtet. Zu bekannten Optionen gehören Hochwasserschutzmethoden, aber auch Umstellungen bei Feldfrüchten, Obst- und Waldbäumen auf Arten und Sorten, die den erwarteten Klimaverhältnissen besser gewachsen sein dürften.

Der meteorologische Sommer von Juni bis August war mit einer Durchschnittstemperatur von 19,3 Grad bundesweit der zweitwärmste Sommer seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen. Nur der sogenannte „Jahrhundertsommer“ 2003 war noch wärmer. Im Norden und Osten Deutschlands handelte es sich sogar um den wärmsten Sommer überhaupt, in der Mitte Deutschlands um den trockensten bisher gemessenen.

Die intensive Hitzewelle begann im Juli. Doch bereits im Frühling gab es überdurchschnittlich warme Temperaturen. Im letzten Drittel des April wurden flächendeckend Temperaturen von 25 Grad und mehr in Deutschland gemessen.

Auch im europäischen Vergleich wurden nach DWD-Angaben zahlreiche Temperaturanomalien registriert. In vielen Teilen Europas sei es überdurchschnittlich warm und trocken gewesen, sogar am Polarkreis seien 30 Grad und mehr gemessen worden. In Frankreich war der Sommer wie in Deutschland der zweitwärmste nach 2003. (rif/dpa)

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