Mit Millionenförderung vom Land: Wie linke Journalisten sich an einem Berliner Wohnhaus bereicherten
Für eine Immobilie in der Oranienstraße sollen linksgerichtete Medienmacher eine Millionenförderung kassiert haben – ohne die gesetzlichen Bedingungen einzuhalten.
Hier schlug das linksalternative Herz von Kreuzberg. Straßenschlachten zwischen Autonomen und Polizei, besetzte Häuser, buntes Leben, Bioläden – und mit dem Fall der Mauer kam das Geld in die Oranienstraße, mit ihm die Gentrifizierung, teure Mieten. Tatort: Haus Nummer 169. Hier sollen nicht Immobilienhaie am Werk gewesen sein, sondern linke Meinungsmacher, namhafte Journalisten, wie der „Spiegel“ berichtet.
Eine davon war einst Chefredakteurin der „Berliner Zeitung“, sie selbst kritisierte den Ausverkauf städtischer Wohnungen scharf, pries sie als Volkseigentum. Die Eigentümer arbeiteten bei „taz“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“ und beim „Spiegel“ selbst.
Nun stehen sie im Verdacht, getrickst und sich mit Steuergeld auf Kosten der Mieter bereichert zu haben. Und am Ende das Haus mit Millionengewinn verkaufen zu wollen. Es geht um Pharisäertum, Wasser predigen, Wein saufen. Mit den Eigentümern steht gleich das linksgrüne Milieu im Verdacht: Ist es doch nicht besser als die beinharten Kapitalisten?
Zumindest der Verkauf an einen Investor scheint abgewendet, die Mieter gerettet. „Diesen Zwölf-Millionen-Euro-Deal darf es nicht geben“, sagt Florian Schmidt (Grüne), Baubezirksstadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, am Sonntag. Er fordert, dass es keinen Verkauf des Hauses zum Marktwert geben soll.
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