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Berlin: Borsig: Die Geschichte der Borsig-Werke

1837 gründete Johann Friedrich August Borsig in Tempelhof eine Eisengießerei. Damit legte der - 1804 als Sohn eines Zimmerpoliers in Breslau geborene - Maschinen- und Dampfkesselbauer den Grundstein für eines der damals größten Berliner Industrieunternehmen.

1837 gründete Johann Friedrich August Borsig in Tempelhof eine Eisengießerei. Damit legte der - 1804 als Sohn eines Zimmerpoliers in Breslau geborene - Maschinen- und Dampfkesselbauer den Grundstein für eines der damals größten Berliner Industrieunternehmen.

Bereits im Jahr 1840 begann Borsig mit der Konstruktion seiner ersten Dampflok. Nachdem diese sich bei Testfahrten gegen die Konkurrenz aus England gut behauptet hatte, kaufte die Berlin-Anhalter Bahngesellschaft sie im Jahr darauf. In der Folgezeit lieferte Borsig noch 15 baugleiche Lokomotiven. Das Unternehmen florierte und wuchs auch nach Borsigs Tod im Jahr 1854 weiter. Die "Lokomotiv- und Maschinenfabrik A. Borsig" wurde zur größten ihrer Art in ganz Europa. Um 1875 zählte die Firma sogar zu den größten Lokomotivfabriken der Welt. Die Leistungen des Unternehmens bei Fabrik-Organisation, Werkzeugmaschinenbau und Werkstoffentwicklung sowie die soziale Absicherung der Beschäftigten galten als beispielhaft.

1898 eröffneten Borsigs Erben auf einem 22,4 Hektar großen Gelände in Tegel ein neues Werk mit eigenem Hafen. Gleichzeitig entstand die Wohnsiedlung Borsigwalde für mehr als 5000 Mitarbeiter. Bis zum Jahr 1902 hatten die Borsigwerke insgesamt 5000 Lokomotiven gebaut.

1908 baute das Unternehmen für den Berliner Sportpalast auch die erste Kunsteisbahn der Welt. Zehn Jahre später wurde die 10 000. Lokomotive ausgeliefert.

Als in den 20er Jahren der Boom des Eisenbahngeschäfts zurückging, wurden die Baurechte an die AEG verkauft. Die nunmehr auf die Herstellung von Landmaschinen konzentrierten Borsig-Werke mussten wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten vorübergehend schließen und fusionierten zur Rheinmetall-Borsig AG. Während des Zweiten Weltkrieges waren hier neben über 12 000 Deutschen auch 5600 ausländische Zwangsarbeiter in der Rüstungsproduktion tätig.

Große Teile des Werkes waren im Krieg zerstört worden. Was geblieben war, demontierte die Rote Armee. 1950 folgte ein Neubeginn mit dem Bau von Werkzeugmaschinen. 20 Jahre später übernahm die damalige Deutsche Babcock AG in Oberhausen das Unternehmen. Nachdem Borsig nur noch Teilbereiche nutzte, ging das Grundstück 1988 ans Land Berlin. Anfang der 90er Jahre wurde die Metallverarbeitung in Tegel eingestellt. 1999 eröffnete in den ehemaligen Fabrikanlagen das Einkaufszentrum "Hallen am Borsigturm". Büros, Gesundheits- und Technologiezentren folgten.

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