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Berlin: Brenner kritisiert SPD-Politiker Schulz

Spandauer Kreisvorsitzender soll Tatsachen verdreht haben

Schwere Vorwürfe hat der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Alexander Brenner, gegen den Bundestagsabgeordneten und Spandauer SPDKreisvorsitzenden Swen Schulz erhoben. Dessen Äußerung zu den Zwischenfällen bei der Rückbenennung der Kinkelstraße, „die ganze Sache“ sei „erst durch die Anwesenheit von Herrn Brenner aufgebauscht“ worden, sei „eine Verdrehung der Tatsachen“, sagte Brenner bei einer Gedenkfeier am Freitag. Das erinnere ihn an das Motto „Der Ermordete sei selber schuld“.

Die Ereignisse der letzten Tage und Wochen hätten gezeigt, „dass Antisemitismus und Antiisraelismus noch immer in den Köpfen der Menschen verbreitet sind“, sagte der Vorsitzende. Dies betreffe nicht nur die „unsäglichen Äußerungen Möllemanns“, sondern auch den Vorfall bei der Rückbenennung der Jüdenstraße. „Wenn Politiker demokratischer Parteien mit antisemitischen bzw. antiisraelischen Slogans auf Stimmenfang gehen, so dient es als Freiticket für den latenten akkumulierten Antisemitismus“, sagte Brenner. Dieser entlade sich „in Hasstiraden und Schmähungen, wie sie am Freitagmorgen vor einer Woche hier in Spandau der Fall waren“.

Swen Schulz kündigte an, dass er das Gespräch mit Brenner suchen werde, „um Missverständnisse aus der Welt zu räumen“.

An der Feier zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus anlässlich des 64. Jahrestages der Pogromnacht nahmen auch zahlreiche Spandauer Schüler teil. Am Mahnmal am Lindenufer wurden Kränze und Blumen abgelegt. Dort stand einst die Spandauer Synagoge, die am 9. November 1938 ebenfalls niedergebrannt wurde. du-

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