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Berlin: Comme il faut

Wie Henry de Winter am Zoo half

STADTMENSCHEN

Der Sänger Henry de Winter kleidet sich nicht nur zu jeder Tages und Nachtzeit comme il faut, er benimmt sich auch wie ein echter Gentleman. Das bewies er jüngst im Bahnhof Zoo. Vom Panama-Hut übers Oberhemd mit Krawatte, dem Handbreit übers Knie reichenden feinem Hosenzwirn bis zu den dunklen Kniestrümpfen in gewichsten Lederschuhen korrekt im originalen Bermuda-Dress, durchquerte er zügig die brütend heiße Halle. Vor einem Süßwarenshop stauten sich die Menschen auffällig. Drinnen sah man die Besitzerin mit einem halb nackten Mann ringen, immer mehr Regale gingen zu Bruch. „Wo bleibt denn die Polizei?“, war alles, was die Leute herausbrachten. Bis Henry de Winter kam. Der eilte als echter Herr mit gehobenem Spazierstock unerschrocken zu Hilfe. Während sich die Ladenbesitzerin vor der Tür die Kehle nach dem Wachschutz heiser schrie, hielt der Künstler mit seinem Stock den verwahrlosten Mann am Ausgang in Schach. Irgendwann kam dann doch noch ein Wachschutzmann zu Hilfe und Henry de Winter zog davon – er hatte seiner Pflicht Genüge getan. Ganz comme il faut – wie es sich gehört. hema

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