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Berlin: Deutschlandhalle: Das Gebäude bleibt bis 2004 erhalten

Die Deutschlandhalle wird bis August zur provisorischen Eissportarena hergerichtet und bleibt damit bis mindestens 2004 erhalten. Mit dieser Senatsentscheidung wurden gestern auch endgültig die Hürden für den Bau des neuen Südeingangs für das Messe-Gelände beiseite geräumt.

Die Deutschlandhalle wird bis August zur provisorischen Eissportarena hergerichtet und bleibt damit bis mindestens 2004 erhalten. Mit dieser Senatsentscheidung wurden gestern auch endgültig die Hürden für den Bau des neuen Südeingangs für das Messe-Gelände beiseite geräumt. Nach dem Umbau der Deutschlandhalle wird die Eissporthalle abgerissen, die der Messe im Wege steht. 2002 wird dann mit dem Bau des Südeingangs begonnen.

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen um die Zukunft der Deutschlandhalle, die seit Ende 1997 geschlossen ist, wurde die Kuh vom Eis geholt: Die Messe GmbH hat sich bereit erklärt, den größten Teil der Umbaukosten zu tragen. Von den 9,3 Millionen Mark Gesamtkosten übernimmt sie acht Millionen; 1,3 Millionen legt der Senat aus dem Sportstättensanierungsprogramm von Sportsenator Klaus Böger dazu.

Hierauf hatte sich der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen am Montag in einem Chefgespräch mit Böger, Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner, Finanzsenator Kurth und Baustaatssekretär Frank Bielka verständigt, so dass der Senatsbeschluss nur noch Formsache war. Als Bauherr fungiert die Messe-Gesellschaft. Branoner hat sie bereits mit der Vorbereitung der Ausschreibungen beauftragt. Die Capitals erhalten damit pünktlich zum Saisonbeginn 2001/2002 einen Ersatzstandort für ihre Eishockey-Spiele, was im vergangenen Jahr noch sehr umstritten war. Für den Breiten- und Vereinssport erhält außerdem die angrenzende so genannte Abreithalle eine Eisfläche.

Die Deutschlandhalle soll nur als Zwischenlösung für den Eissport dienen, denn zwei konkurrierende private Investorenkonsortien planen jeweils eine multifunktionale Großhalle in Spandau beziehungsweise Friedrichshain-Kreuzberg. Branoner kündigte die Entscheidung für das Frühjahr an. Mit der Fertigstellung dieser Großhalle sei 2003 oder 2004 zu rechnen. Dann sei die Deutschlandhalle überflüssig. Das weitere Schicksal der Deutschlandhalle - sie steht unter Denkmalschutz - ist aber im Senat noch umstritten und damit offen. Branoner sagte gestern den Abriss des "sanierungsbedürftigen voluminösen Kastens" voraus. Böger blieb vorsichtig: "Man soll entscheiden, wenn es so weit ist. Wir haben den Abriss nicht beschlossen." Man müsse darüber jetzt nicht streiten.

Nach dem Umbau für den Eissport wird die Deutschlandhalle 5142 Plätze haben, davon 2144 Stehplätze und 32 Plätze für Rollstuhlfahrer. Es besteht darüber hinaus jedoch die Möglichkeit, die Kapazität bei Bedarf um 2650 Plätze im Rang zu erweitern. Mit dieser "Maximallösung" hätte die Deutschlandhalle 1350 Plätze mehr als die Eissporthalle in der Jafféstraße.

Für den Messe-Eingang Süd sind einschließlich Abriss der Eissporthalle 100 bis 110 Millionen Mark veranschlagt; die Gesamtkosten trägt die Messe-Gesellschaft. Wegen der Großhallen (Max-Schmeling-Halle und Velodrom) hatte der Senat die Schließung der Deutschlandhalle zum 31. Dezember 1997 beschlossen. Aber dann gab es Meinungsverschiedenheiten. Konzepte für den Umbau zwecks multifunktionaler Nutzung wurden erörtert, erwiesen sich aber als nicht realisierbar von Privathand.

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