zum Hauptinhalt

DER WOCHENENDFAHRPLAN DER S-BAHN: Freifahrten, Zoff und eine gebrochene Schiene

FREIFAHRT FÜR ALLE! Am Wochenende wurden aus der Politik wieder Forderungen laut, dass die Bahn wegen der vielen Ausfälle und Verspätungen ihren Stammkunden einen Monat Freifahrt gewähren soll.

FREIFAHRT FÜR ALLE!

Am Wochenende wurden aus der Politik wieder Forderungen laut, dass die Bahn wegen der vielen Ausfälle und Verspätungen ihren Stammkunden einen Monat Freifahrt gewähren soll. Entsprechend äußerte sich SPD-Fraktionschef Raed Saleh: „Ich unterstütze die Forderung, dass es für die Probleme, die die Berliner bei der S-Bahn ertragen müssen, eine Entschädigung gibt. Die Bürger haben ein Recht auf einen funktionierenden S-Bahnverkehr.“ Eine Entschädigung lehnt die Bahn ab, die Situation sei nicht vergleichbar mit der vor zwei und drei Jahren. 2010 hatten alle Besitzer von Jahreskarten zwei Monate gratis fahren dürfen, 2011 einen weiteren Monat.

INTERNER BAHN-STREIT 

Der interne Streit um die S-Bahn wird lauter. Bahn, Senat und Verkehrsverbund veröffentlichten in den letzten Tagen „Pressemitteilungen“, in denen sie sich gegenseitig attackierten. In einem Forum von Eisenbahnfreunden wird der „Krieg der Presseabteilungen“ diskutiert. Am Freitag hatte der Chef des Verkehrsverbundes, Hans-Werner Franz mitteilen lassen, dass ihm „die Fahrgäste leid tun“. Obwohl es kaum Schnee gab, seien zahlreiche Züge wegen technischer Probleme ausgefallen. Franz forderte einen erneuten Notfahrplan, denn: „Ein Ende der S-Bahn-Krise ist weiter unabsehbar.“ Stunden später kam die Reaktion der Bahn, man „verwahre sich“ gegen die Art und Weise der Kritik. „Es ist ein einmaliger Vorgang, dass der Chef eines Verkehrsverbundes eines seiner Mitgliedsunternehmen immer wieder öffentlich diskreditiert.“ Die Forderung nach einem Notfahrplan „ist unangemessen und schädigt den Ruf des gesamten öffentlichen Personennahverkehrs in der Bundeshauptstadt“. Die dritte Pressemeldung an diesem Tag kam von Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler – und auch die war deutlich. Bei der S-Bahn-Geschäftsführung herrsche „Wunschdenken“ und „Dienst nach Vorschrift“. Ab sofort erwartet Senator Müller „täglich um 9 Uhr morgens einen persönlichen Bericht der S-Bahn-Geschäftsführung“ über die aktuelle Lage.

UND TÄGLICH GRÜSST…

… die S-Bahn. Auch am Sonntag gab es Probleme, diesmal auf den Nord-Süd-Strecken. Am Brandenburger Tor war am Mittag eine Schiene gebrochen, die Züge fuhren nur alle 20 Minuten. za/Ha

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false