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Eine Statue der Justitia hält eine Waage in der Hand.

© dpa/David-Wolfgang Ebener

Geldtransporter in Berlin-Neukölln überfallen: Drogen, Lebensmittel – und zweieinhalb Jahre Haft

Ein 36-Jähriger hatte in Neukölln den Fahrer eines Geldtransportes überfallen. Vor dem Landgericht gestand er jetzt die Tat. Erstmals bat er um Entschuldigung. Er muss zweieinhalb Jahre in Haft.

Von hinten trat er an den Fahrer eines Geldtransportes heran. „Geld her“, verlangte Hani A. und drohte. Fast drei Jahre nach dem Überfall am helllichten Tag vor einem Café in Neukölln stand der 36-Jährige vor dem Berliner Landgericht. Der Fahrer habe eine Schachtel mit Geld herausgegeben, gestand A. am Donnerstag. „Davon habe ich Drogen und Lebensmittel gekauft.“

Hani A. ist seit seiner Jugend bei Polizei und Justiz bekannt. Mit 16 Jahren erhielt er erstmals eine Jugendstrafe und musste in Haft. Danach blieb er auf der schiefen Bahn. Immer wieder kam es zu Straftaten – sein Eintrag im Bundeszentralregister zählt bereits 17 Einträge. Zuletzt festgenommen wurde er Mitte September 2021. Seitdem verbüßte er eine Haft wegen früherer Taten, danach befand er sich in Untersuchungshaft.

Der Fahrer, den er am 2. August 2021 überfallen hatte, kam gerade aus einem Café. Er hatte Einnahmen aus einem dort aufgestellten Automaten abgeholt und wollte das Geld im Safe seines Transportfahrzeugs verstauen. Laut Anklage soll A. ein Messer in der Hand gehalten haben, als er Geld forderte. 7621,50 Euro habe er erbeutet. Eine DNA-Spurt führte die Ermittler zu A.

Der Überfall machte dem Fahrer sehr zu schaffen. „Da will man eigentlich nur seine Arbeit machen und nicht sowas erleben“, sagte der 28-Jährige nun als Zeuge. Er habe danach den Job aufgegeben.

Eine erste Verhandlung musste wegen Erkrankung eines Prozessbeteiligten abgebrochen werden. Damals hatte A. geschwiegen. Nun gestand er – und bat um Entschuldigung. Ein psychiatrischer Gutachter sagte, A. habe sich wegen seiner Drogenproblematik nach einer früheren Verurteilung im sogenannten Maßregelvollzug befunden. Doch er habe sich „unmotiviert“ gezeigt und Drogen konsumiert.

Mit dem Geständnis habe A. nun „die Weichen richtig gestellt“, befand das Gericht. Wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung in einem minderschweren Fall wurde Hani A. zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Zudem wurde eine Einziehung von Wertersatz in Höhe der Beute angeordnet.

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