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Prozess eröffnet: Kontrolleure wegen Misshandlung von Schwarzfahrern vor Gericht

Zwei frühere Fahrscheinkontrolleure müssen sich wegen Misshandlung von Fahrgästen vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten. Den beiden 26-Jährigen wird schwere Körperverletzung vorgeworfen.

Berlin - Die Angeklagten, die als Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma im Auftrag der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) kontrollierten, sollen von Januar bis August 2003 Schwarzfahrer bei Ticketkontrollen in U-Bahn und Straßenbahn mit Schlägen und Tritten verletzt haben. Fünf Fahrgäste, die keinen Fahrschein hatten, misshandelten sie der Anklage zufolge dabei derart grob, dass die Opfer Prellungen und Hautabschürfungen, Gehirnerschütterungen und Verstauchungen davon trugen. Die Angeklagten, die meist mit anderen Kollegen Kontrollen durchführten, sollen nur in einem Fall gemeinsam einen Fahrgast misshandelt haben.

Bei einer Kontrolle im August 2003 auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Rosa-Luxemburg-Platz sollen sie einen Fahrgast in den Würgegriff genommen, mit den Kopf gegen ein Bahnwärterhäuschen gestoßen und ins Gesicht geschlagen haben. Der Mann erlitt neben diversen Prellungen eine Gehirnerschütterung.

Die Angeklagten waren ursprünglich Mitbeschuldigte eines im März 2006 begonnenen Großverfahrens, in dem sich insgesamt neun Fahrscheinkontrolleure wegen Misshandlungen von Fahrgästen verantworten mussten. Beide Angeklagte waren zu Prozessbeginn nicht erschienen. Ein früherer Kollege in dem Verfahren zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Gegen andere Kontrolleure wurden zum Teil Geldstrafen oder Geldbußen verhängt. Der Prozess gegen die beiden 26-Jährigen wird am 30. Januar fortgesetzt. (tso/ddp)

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