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Berlin: NPD-Aufmarsch: Route früh geändert

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat nach den Demonstrationen eingeräumt, es gebe "berechtigte Fragen" zu seiner Informationspolitik über die Marschroute der NPD. Trotz der heftigen Proteste vor allem jüdischer Gruppierungen gegen den erwarteten Nazi-Zug, der an ihrer Synagoge vorbeiführen sollte, hatte Körting sich nicht zu einer Änderung der Route geäußert.

Von Frank Jansen

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat nach den Demonstrationen eingeräumt, es gebe "berechtigte Fragen" zu seiner Informationspolitik über die Marschroute der NPD. Trotz der heftigen Proteste vor allem jüdischer Gruppierungen gegen den erwarteten Nazi-Zug, der an ihrer Synagoge vorbeiführen sollte, hatte Körting sich nicht zu einer Änderung der Route geäußert. Gestern sagte er, bereits am 6. November sei mit der NPD vereinbart worden, dass der Marsch an dem einstigen jüdischen Viertel vorbeigehe. Er habe die neue Route nicht bekannt gegeben, um linken Gewalttätern möglichst wenig Zeit zur Vorbereitung von Angriffen auf die NPD zu geben. Angesichts der Ängste vieler Juden wäre mehr Offenheit vielleicht besser gewesen. Laut Körting wurden jedoch Mitglieder der Jüdischen Gemeinde vorab über die neue NPD-Route informiert. Außerdem habe der jüdische Kulturverein die geänderte Strecke am 27. November in einem offenen Brief erwähnt. Warum dies nicht bekannt wurde und die Jüdische Gemeinde weiter zu einer Blockade der Oranienburger Straße aufrief, blieb unklar.

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