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STADTMENSCHEN: Gelbe Engel mit neuem Chef

Wolf Wegener geht – kommt Walter Müller?

Wenn der ADAC Anfang März seinen Vorsitzenden Wolf Wegener „für jahrzehntelanges ehrenamtliches bundesweites und regionales Wirken“ mit einem festlichen Abendessen im Hotel Adlon ehrt, wird Historiker Arnulf Baring die Festrede halten. Historisches gibt es da in der Tat zu begehen: 50 Jahre ADAC-Mitgliedschaft, seit 40 Jahren im Vorstand und seit 30 Jahren ADAC-Vorsitzender – Wolf Wegener hat sich um seinen Club verdient gemacht. Unter anderem war der gebürtige Berliner maßgeblich beteiligt am Aufbau der Pannenhilfe auf den Transitstrecken zwischen West-Berlin und der alten Bundesrepublik. Bei den Alliierten setzte er den Rettungshubschrauber „Christoph 31“ durch. Nach der Wiedervereinigung half er mit bei der Länderfusion Berlin-Brandenburg. Anfang April allerdings wird der dann 75-Jährige sein Amt auf der Hauptversammlung zur Verfügung stellen, obwohl er eigentlich bis zum Jahr 2010 gewählt ist.

Als Nachfolger ist der Berliner Mercedes-Chef Walter Müller im Gespräch. Der weilt zurzeit zwar noch weit weg von Europa im Sonnenurlaub, aber beim ADAC glaubt man Signale des Interesses bereits empfangen zu haben. Erfahrung im exponierten Ehrenamt hat Müller bereits. Zwei Jahre lang war er Hertha-Präsident und ist auch sonst gesellschaftlich vielfältig verflochten. Er liebe seine Aufgabe als Mercedes-Chef in Berlin, ließ er über einen Sprecher mitteilen. Daran ist offenbar nichts zu rütteln, zumal „wir gerade das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte unserer Niederlassung geschrieben haben“. Im Zusammenhang mit dem ADAC-Vorsitz genannt zu werden, findet er „ehrenvoll“. Autos und Autos passen schließlich gut zusammen. Die Grandezza allerdings, mit der sich Wegener beim ADAC-Ball immer wieder in Traumlimousinen auf die Bühne chauffieren ließ, wird für jeden Nachfolger eine Herausforderung sein.Bi

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