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Vorher - nachher. "Bild"-Chef Diekmann läuft jetzt wieder rasiert durch die Welt.

© dpa

"Spiegel" und Kai Diekmann in eigener Sache: Büchner weg, der Bart ist ab

"Der Spiegel" meldet nüchtern den Abgang von Chefredakteur Wolfgang Büchner, "Bild"-Chef Kai Diekmann rasiert sich öffentlichkeitswirksam.

Nüchterner geht es nicht. Im aktuellen Heft vermeldet der „Spiegel“ via Hausmitteilung das Ausscheiden von Wolfgang Büchner als Chefredakteur von Magazin und Spiegel Online zum Jahresende. In zwei Sätzen und sechs Zeilen, in denen auch die „Bis-auf-Weiteres“-Nachfolgeregelung mit Klaus Brinkbäumer/Clemens Höges (Print) und Barbara Hans/Florian Harms (online) aufgeschrieben steht. Nichts verrät von dem Schauspiel, das sich in viel zu vielen Akten vollzogen hatte. Der „Spiegel“ entwickelte sich zur „Drama Queen“ in Medien-Deutschland, der Beifall war enden wollend.

Kai Diekmann musste fürchten, aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit gedrängt zu werden. Am Wochenende hat der „Bild“-Chefredakteur die Medienbühne zurückerobert, als „King of Comedy“. Diekmann hatte sich, als er im Silicon Valley nach Online-Gold schürfte, einen Bart wachsen lassen. Während undeutlich blieb, was der Mann im Hoodie bei Google & Co. für Springer explorierte, blieb der Bart sichtbar und wurde ein Markenzeichen. Jetzt ist er ab. Für die „Bild“-Aktion „Ein Herz für Kinder“ und gegen eine 100 000-Euro-Spende zweier Firmen ließ er sich rasieren. Sehr öffentlichkeitswirksam, ein Beweisfilmchen in der ZDF-Übertragung am Samstag zeigte die Rasur des im Flughafen Tempelhof merkwürdigerweise selbst nicht anwesenden Diekmann. Jetzt weiß alle Welt, was der Bart des „Bild“-Chefs wert ist, dass solch ein Schmuck deutlich älter macht. Diekmann wandelte sich vom Opa zum Babyglatten. Bei Twitter schrieb er: „Ich muss zugeben: Ich fremdele noch ziemlich mit mir selbst.“

Zwei Fragen noch verlangen nach Antworten: Wird im „Spiegel“ die AG Selbstbeschäftigung aufgelöst, wie wird Kai Diekmann seiner Rolle als Rampensau weiter gerecht? Gerade bereist er Asien. Seine Feinde und seine Follower erwarten: „the next big thing“.

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