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Silvio Berlusconi spricht auf einer Kundgebung.

© dpa/Valeria Ferraro

Vertiefte Prüfung gefordert: Österreichisches Kartellamt will Berlusconi-Übernahme bei ProSiebenSat.1 untersuchen

Die Medienholfing MFE hatte im November seine Machtposition bei ProSieben ausgebaut. Österreich befürchtet nun Nachteile für die Medienvielfalt im Land.

Das österreichische Kartellamt will das Engagement der Medienholding des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi beim deutschen TV-Konzern ProSiebenSat.1 (P7S1) stärker unter die Lupe nehmen. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) teilte am Dienstag mit, sie habe einen Antrag beim Kartellgericht auf eine sogenannte vertiefte Prüfung gestellt.

Die bisherige Untersuchung habe ergeben, dass nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausgeschlossen werden könne, dass es „zu nachteiligen Auswirkungen auf den Status quo der Medienaktivitäten von P7S1 in Österreich“ kommen könne. Dies gelte vor allem für den Umfang der österreichspezifischen Programminhalte. „Die Medienvielfalt ist ein hohes Gut in der Demokratie und jede mögliche Einschränkung wird von der BWB sehr ernst genommen“, erklärte die interimistische BWB-Generaldirektorin Natalie Harsdorf-Borsch.

Die MFE-Holding und ProSiebenSat.1 lehnten eine Stellungnahme ab. Anfang November hat MFE (ehemals Mediaset) seine Machtposition bei ProSieben ausgebaut: Die Italiener reduzierten zwar ihre direkten Stimmrechte leicht, sicherten sich aber weitere vier Prozent am deutschen Konkurrenten und kommen so direkt und über Finanzinstrumente auf bis zu 29,01 Prozent.

Auf der Hauptversammlung könnte MFE sogar 29,9 Prozent in die Waagschale werfen und hätte damit womöglich bei schwacher Präsenz eine Mehrheit. Mit Überschreiten der Schwelle von 30 Prozent der Stimmrechte wäre ein Übernahmeangebot fällig. (Reuters)

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