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Demonstranten in Peru.

© REUTERS / Reuters/Sebastian Castaneda

Nach landesweiten Protesten: Perus Präsidentin entschuldigt sich für die Toten und lehnt Rücktritt ab

Mehr als 40 Menschen sind bei den Protesten in Peru bislang umkommen. Zwei Minister sind inzwischen zurückgetreten.

Die peruanische Präsidentin Dina Boluarte hat sich bei der Bevölkerung für die vielen Opfer, die in den letzten Wochen bei Protesten im ganzen Land zu beklagen waren, entschuldigt.

„Ich verstehe und teile Ihre Empörung, der Staat hat eine große Schuld gegenüber dem Land“, sagte Boluarte in einer Ansprache an die Nation am späten Freitagabend (Ortszeit). Sie lehne aber Rücktrittsforderungen ab. Stattdessen habe sie den Kongress aufgefordert, die Wahlen vorzuziehen.

Angesichts der anhaltenden Proteste gegen Perus neue Regierung sind zwei weitere Minister zurückgetreten. Staatschefin Dina Boluarte ersetzte den zurückgetretenen Innenminister Víctor Rojas am Freitag (Ortszeit) sofort mit Vicente Romero, einem hochrangigen Polizeibeamten im Ruhestand. Frauenministerin Grecia Rojas wurde nach ihrer Demission durch Nancy Tolentino ersetzt.

Auch der neue Arbeitsminister Luis Alfonso Adrianzén leistete seinen Amtseid. Sein Vorgänger Eduardo García war am Donnerstag wegen des Umgangs der Regierung mit den Protesten zurückgetreten.

Mindestens 42 Tote durch landesweite Proteste

Die wochenlangen Proteste haben seit Anfang Dezember mindestens 42 Tote gefordert. Die Staatsanwaltschaft gab an, dass 355 Zivilisten und 176 Polizisten verletzt und 329 Bürger verhaftet wurden, die alle im Zusammenhang mit den regierungsfeindlichen Straßenprotesten stünden.

Auslöser der Proteste war die Absetzung und Inhaftierung des umstrittenen Präsidenten Pedro Castillo. Ihm wird vorgeworfen, dass er widerrechtlich das Parlament auflösen wollte, um einem Amtsenthebungsverfahren zu entgehen.

Amtierende Präsidentin ist seither Boluarte. Castillos Anhänger fordern Neuwahlen, die Freilassung des Politikers und den Rücktritt Boluartes. (Reuters/AFP)

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