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Kunst: "Hommage an Beuys": Ausstellungen zum Todestag

Zwei Ausstellungen in Berlin und Düsseldorf erinnern an den 20. Todestag von Joseph Beuys am kommenden Montag. Er wird auch gezeigt als Experimentator und Naturforscher.

Berlin/Düsseldorf - In einer «Langen Beuys-Nacht» würdigt auch die Berliner Akademie der Künste den international gefeierten Künstler, mit dem sich gleich über das ganze Wochende auch Diskussionen, Filme und Vorträge im Beuys-Museum Schloss Moyland bei Kleve (Nordrheion- Westfalen) beschäftigen. Zu den Berliner Gesprächen werden unter anderem René Block, Eugen Blume, Reinhild Hoffmann, Klaus Staeck und Rolf Szymanski erwartet.

Beuys als Experimentator, Heiler und Naturforscher steht im Mittelpunkt einer des Düsseldorfer museum kunst palast. Die rund 70 Objekte, Auflagen-Stücke und Dokumente sind von Freitag an (bis 19. März) unter dem Titel «Joseph Beuys in Aktion. Heilkräfte der Kunst» zu sehen. Die Exponate stammen aus der Sammlung des Mediziners Prof. Axel Hinrich Murken, der 1979 gemeinsam mit dem Künstler das Buch «Beuys und die Medizin» herausgegeben hatte.

Mit ganzheitlich-anthroposophischem Denken erkundete Beuys die Heilkräfte der Kunst in der Grenzregion zwischen Naturwissenschaft und «Schamanismus». So sind die Exponate häufig Relikte seiner archaischen Aktionen, mit denen sich Beuys in die Nähe urtümlicher Heiler rückte. Ein blasser Bienenwachsblock mit fein verteiltem Kupfer (1978/1986) spielt etwa auf die Honig-Energie liefernden Insekten ebenso an wie auf Kupfer als Heil- und Tötungsmittel.

Eine der bereits historischen Fotoserien dokumentiert die Beuys- Aktion «Freitagsobjekt. 1a gebratene Fischgräte» vom Oktober 1970, bei der der Kunstprovokateur eine Reihe von Heringsgräten unter die Decke einer Düsseldorfer Galerie hing. Das «Urobjekt» der Aktion, eine in brauner Pappschachtel verwahrte Heringsgräte macht als Reliquiar an der Museumswand die tiefen Wurzeln des Künstlers in «heilsamer» Religion deutlich.

Mit einer «Hommage an Joseph Beuys» würdigt der Hamburger Bahnhof in Berlin «einen der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts». Die Ausstellung ist von diesem Samstag (21. Januar) an bis zum 23. April zu sehen. Das Museum für Gegenwart als Teil der Nationalgalerie verfügt über eine Gruppe von wichtigen Werken aus dem Oeuvre von Beuys, darunter «Unschlitt/Tallow», «Straßenbahnhaltestelle», «Das Ende des 20. Jahrhunderts» und die 456 Zeichnungen aus «The secret block of a secret person in Ireland». Im 20. Todesjahr will der Hamburger Bahnhof, wie die Ausstellungsmacher am Donnerstag betonten, an einen Künstler erinnern, der «am radikalsten in den Zusammenhang von Kunst und Politik eingetreten ist». (tso/dpa)

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