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Kultur: PSYCHO-THRILLER

Die zweigeteilte Frau

Dies ist ein Chabrol-Film. Also einer über die erdabgewandte, die (selbst)zerstörerische Seite unserer Existenz unter besonderer Berücksichtigung der Oberschicht. Denn die Mittelschicht ist gewiss auch mittelmäßig in ihren Leidenschaften, und die Unterschicht ... Obwohl Gabrielle, die Wetteransagerin eines Privatsenders, genau aus dem Zwischenreich der beiden letzteren kommt. Sie sieht aus wie man sich eine Privat-TV- Wetterfrau vorstellt und wird von allen Männern ebenso behandelt. Aber Erfolgsautor Charles, dem Gabrielle verfällt, überbietet sie alle. Kein schlechtes Thema. Denn jeder Autor ist ein Vampir. Und jede junge Frau denkt irgendwann, dass es noch mehr im Leben geben muss als junge Männer. Ein Film von kühler, abgründiger Eleganz, aber Chabrol ruiniert ihn. Durch Über- und Untermotivation zugleich – das verzeiht kein Abgrund. Verpatzt.Kerstin Decker

„Die zweigeteilte Frau“, F 2007, R: Claude Chabrol, D: Ludivine Sagnier, François Berléand

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