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Meinung: Arme gucken

Die Zeiten, da man Menschen unterschiedlicher Neigungen, Herkunft, verschiedenen Alters und mit mehr oder minder großem Allgemeinwissen gemeinsam in einen Container sperrte und sie durch Kameras beobachtete, sind vorbei. Pfui Spinn… äh, Spaßgesellschaft!

Die Zeiten, da man Menschen unterschiedlicher Neigungen, Herkunft, verschiedenen Alters und mit mehr oder minder großem Allgemeinwissen gemeinsam in einen Container sperrte und sie durch Kameras beobachtete, sind vorbei. Pfui Spinn… äh, Spaßgesellschaft! Arbeitslosigkeit, Sparsamkeit, Weltuntergangsprophezeiung – die Lage ist viel zu ernst für derlei Privatfernsehvergnügen. Auch im Ex-Big-Brother-Forschungszentrum Endemol ist man bekehrt und will sich nun zu Gut-Menschen-Produzenten mausern, indem man Leute ohne Job in Lohn und Brot bringt. Klingt selbstlos, nach Weltverbesserer. Und so einfach. Man muss den Dingen nur auf den Grund gehen, herausfinden, was die Menschen bloß falsch machen, dass sie arbeitslos sind, sie beobachten – und das am besten rund um die Uhr. Mit Kameras. Ja, wirklich, De Mol bringt all sein Können ein, um der besonders armen thüringischen Kleinstadt Artern Arbeitsplätze zu vermitteln. Big Brother will die ganze Stadt überwachen – kein Spaß! Damit alle davon profitieren, will Endemol das Material schließlich senden: damit auch andere Arbeitslose lernen, wie man in Zukunft alles richtig macht. Am liebsten ganz seriös bei den Öffentlich-Rechtlichen. Wenn das Erfolg hat, könnte man Deutschland unter Beobachtung stellen, und am Ende die ganze Welt. nan

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