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Meinung: Je härter, desto herzlicher

EIN JAHR EURO-BARGELD

Vor exakt einem Jahr herrschte helle Begeisterung: Die Verbraucher standen Schlange an den Bankschaltern, um eines der kleinen Säckchen mit den neuen EuroMünzen zu ergattern. Das Starter–Kit war da. Die anfängliche Euphorie ist inzwischen verflogen, richtig gewöhnt haben sich die Deutschen an die fremde Währung nicht. Drei Viertel der Verbraucher rechnen noch immer in Mark und Pfennig, mehr als die Hälfte finden die Euro-Einführung nicht gut. Vor allem als „Teuro“ hat sich die Gemeinschaftswährung hier zu Lande unbeliebt gemacht – allerdings zu Unrecht. Zwar haben Restaurants und Friseure bei der Preisumstellung hoch geschraubt, hauptsächlich ist aber die Psychologie am schlechten Image des Euro schuld. Die Verbraucher achten bei der neuen Währung einfach mehr auf die Preisentwicklung. Gleichzeitig haben sie aber auch Grund dazu, den Euro zu mögen, denn seit einigen Monaten ist er stärker geworden und hat die Parität zum Dollar überschritten. Das sollte die Europäer selbstbewusster machen – schließlich räumt ihnen das eine stärkere Rolle in der Weltfinanzpolitik ein. Und: Eine stabile Währung wirkt sich positiv auf die Preise aus. Die Stärke des Euro könnte also im nächsten Jahr auf sein Image abfärben – denn schließlich haben die Verbraucher die D-Mark deshalb so geliebt, weil sie eine starke Währung war. Jetzt legt der Euro nach – und wird so vielleicht bald kein Teuro mehr sein. fw

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