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NSA und Europa: Kaltschnäuzig

Wie die USA auf Europa reagieren, spottet bald jeder Beschreibung. Obwohl immer mehr hier in nie dagewesener Weise enttäuscht sind, weil sie die NSA-Ausspähung als Freundschaftsverrat empfinden.

Wie die USA auf Europa reagieren, spottet bald jeder Beschreibung. Obwohl immer mehr hier in nie dagewesener Weise enttäuscht sind, weil sie die NSA-Ausspähung als Freundschaftsverrat empfinden. Aber kaltschnäuzig, desinteressiert, so kommt hier an, was die Offiziellen dort sagen. „In einigen Wochen“ wollen sie sich erklären? Erst? Das spricht der Sache Hohn. Jetzt müsste einer, der Präsident, sagen, dass das alles aufhört, und zwar sofort. Sonst wird der Schaden, den die Washingtoner Administration nicht so richtig zu erkennen scheint, immer größer; wird umgekehrt das Vertrauen immer geringer, dass die USA mehr als sich selbst sehen. Unter Freunden: Das Ganze lässt sich höchstens durch eine große Entschuldigung eindämmen. US-Außenminister John Kerry spricht allerdings mit seinen undiplomatischen Äußerungen dagegen. Doch Obacht: Hybris kommt vor dem Fall. Denn bei alledem geht es nicht bloß um Empfindungen, sondern um klare, geradezu monströse Rechtsbrüche von amerikanischer Seite. Verbunden mit der übrigen Liste des Schreckens wegen des Drohnenkriegs und Guantanamo und der Verletzung der Pressefreiheit breiten sich in Europa schon Vorbehalte aus. Und am Ende könnte George W. Bush noch beliebter werden als Barack Obama. cas

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