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Lesermeinung: Konfrontation mit „Hartz"

Heute, nach drei Wochen Arbeitslosigkeit, lag ein Brief vom Arbeitsamt in meinem Briefkasten. Leider war es nicht ein erhofftes Stellenangebot oder gar der Bewilligungsbescheid über die Höhe meines Arbeitslosengeldes, alles falsch geraten.

Heute, nach drei Wochen Arbeitslosigkeit, lag ein Brief vom Arbeitsamt in meinem Briefkasten. Leider war es nicht ein erhofftes Stellenangebot oder gar der Bewilligungsbescheid über die Höhe meines Arbeitslosengeldes, alles falsch geraten. Es war eine Ankündigung, mir 56 Euro abzuziehen, vom Geld, das ich noch nicht bekommen hatte. Und warum? Weil meine Kündigung zum 31. August 2003 auf den 7. Juli 2003 datiert ist und ich mich erst am 22. Juli 2003, also noch vor der Arbeitslosigkeit, beim Arbeitsamt gemeldet habe. Nach einer einwöchigen Frist sollen mir nun für jeden zu spät gekommenen Tag 7 Euro abgezogen werden, auch für Sonnabend und Sonntag, an denen das Arbeitsamt bekanntlich geschlossen ist. Dabei wurde ich weder gehört, ob mich die Kündigung in der Urlaubszeit getroffen hat, Krankheitsgründe mich hinderten oder wir vielleicht in der Hoffnung auf eine Weiterführung des Arbeitsverhältnisses gerade im Büro um einen neuen Auftrag gekämpft haben. Schließlich hat unser Chef uns ja nicht aus einer Laune heraus gekündigt, sondern weil es einfach an Aufträgen mangelte. Was wäre gewesen, wenn ich meine Arbeitslosigkeit sofort mitgeteilt hätte? Hätte ich jetzt ein Stellenangebot erhalten? Oder sogar eine neue Arbeit ? Zur Zeit entgeht der Bundesrepublik ein größerer Geldbetrag durch die nicht rechtzeitige Einführung der Maut-Gebühren: Werden jetzt den verantwortlichen Firmen auch jeden Tag 7 Euro oder etwas mehr von Ihrem Verdienst abgezogen? Werden den dafür verantwortlichen Politikern irgendwelche Gelder abgezogen? Haben Sie alle Fragen mit Nein beantwortet ? Dann werden Sie spätestens jetzt genauso wie ich verstehen, dass die neuen „Hartz“- Gesetze keine Arbeitsbeschaffungsprogramme sind, sondern sich gegen diejenigen richten, die schon arm dran sind, und denen auch noch Gelder aus der Tasche ziehen, um damit vielleicht neue Fehlentscheidungen zu finanzieren. Constance Friedlich (per E-Mail)

Constance Friedlich (per E-Mail)

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