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Antisemitismus: Anklage gegen Jugendliche in Sachsen-Anhalt

Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen: Weil fünf Jugendliche in Parey einem Mitschüler ein Schild mit einem judenfeindlichen Spruch umgehängt hatten, müssen sie sich nun wegen Volksverhetzung verantworten.

Magdeburg - Gut vier Monate nach dem antisemitischen Zwischenfall an einer Sekundarschule in Parey in Sachsen-Anhalt hat die Staatsanwaltschaft Stendal gegen fünf Jugendliche Anklage wegen Volksverhetzung erhoben. Die Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren hätten im vergangenen Oktober gemeinsam ein Schild mit einem judenfeindlichen Spruch angefertigt, sagte Staatsanwalt Thomas Kramer.

Auf dem Schild stand geschrieben: "Ich bin im Ort das größte Schwein, ich lass mich nur mit Juden ein". Das Schild sei einem 16-jährigen Mitschüler mit der Aufforderung "Häng mal um" gebracht worden. Der Staatsanwalt geht davon aus, dass sich der Junge das Schild umgehängt hat, ohne die Aufschrift zu lesen.

Hintergrund des Zwischenfalls ist nach früheren Angaben des Innenministeriums, dass der dem linken Spektrum zugehörige 16-jährige Schüler rechte Jugendliche provozieren wollte und zu diesem Zweck sein Erscheinungsbild nach dem Muster der Rechten veränderte. Unter anderem hatte er sich die Haare kurz schneiden lassen. Die Tatverdächtigen sollen daraufhin verabredet haben, dem Jugendlichen mit dem Schild "eins auszuwischen". Eine Lehrerin hatte den Vorfall auf dem Schulhof beobachtet und die Polizei verständigt. (tso/ddp)

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