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US-Regierung: Außenpolitiker fordern atomwaffenfreie Welt

Ehemalige führende US-Außenpolitiker haben in einem gemeinsamen Appell zu einer atomwaffenfreien Welt aufgerufen und die US-Regierung zu konkreten Schritten in diese Richtung aufgefordert.

Washington - Die Welt befinde sich "an der Schwelle einer neuen und gefährlichen atomaren Ära", mahnen die Ex-Außenminister Henry Kissinger, George Shultz und andere ehemalige Politiker mit Blick auf die Atomwaffenprogramme Nordkoreas und Irans in einem gemeinsamen Beitrag für das "Wall Street Journal". Die USA müssten sich dafür einsetzen, dass alle Nuklearwaffen verboten würden. Wenn nicht gehandelt werde, würden die USA "bald gezwungen sein, ein neues nukleares Zeitalter zu betreten, das gefährlicher, psychologisch verwirrender und wirtschaftlich noch kostspieliger sein wird, als die militärische Abschreckung des Kalten Krieges".

Die Autoren, unter ihnen auch Ex-Verteidigungsminister William Perry und der langjährige Senator Sam Nunn, schlagen ein Reihe von konkreten Schritten vor, darunter auch eine starke Unterstützung des Atomwaffensperrvertrags. Außerdem müsse die Zahl der Atomwaffen in allen Staaten verringert werden; atomare Kurzstreckenraketen müssten abgeschafft werden. Die Gefahr unerlaubter oder versehentlicher Abschüsse von Atomraketen müsse reduziert werden, die Sicherheitsvorkehrungen für Atomwaffen und atomwaffenfähiges Material müssten weltweit erhöht werden.

Weiter empfehlen die Ex-Außenpolitiker, hoch angereichertes Uran aus dem zivilen Handel zu nehmen und weltweit aus Forschungseinrichtungen zu entfernen. Ein Einsatz der USA für eine atomwaffenfreie Welt würde als eine Initiative angesehen, die im Einklang mit dem "moralischen Erbe" des Landes stünde, schreiben die Autoren. Kissinger war zwischen 1973 und 1977 unter den Präsidenten Richard Nixon und Gerald Ford Außenminister; Shultz unter Ronald Reagan von 1982 bis 1989. Perry war von 1994 bis 1997 Verteidigungsminister in der Regierung von Bill Clinton; Nunn war von 1972 bis 1996 Senator. (tso/AFP)

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