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Politik: Mit deutlichem Profil aus der Krise (Kommentar)

Es gibt Sachen in der Politik, die sind einfach komisch. Nicht, dass die FDP insgesamt dazu gehörte - aber Wolfgang Gerhardts Ankündigung, die Partei solle durch ein neues Konzept "unverwechselbar" werden, ist unzweifelhaft komisch.

Es gibt Sachen in der Politik, die sind einfach komisch. Nicht, dass die FDP insgesamt dazu gehörte - aber Wolfgang Gerhardts Ankündigung, die Partei solle durch ein neues Konzept "unverwechselbar" werden, ist unzweifelhaft komisch. Denn gibt es auf der Welt irgend etwas, mit dem man die FDP verwechseln könnte? Eine kleine Partei, die von allen Wählern gewollt und von keinem Wähler gewählt wird? Die unentwegt in eine bestimmte Richtung marschiert und von Gerhard Baum (Burkhard Hirsch, Hildegard Hamm-Brücher) ebenso unentwegt aufgefordert wird, sofort in die Gegenrichtung zu gehen? Die immer nach der vermeintlich finalen Krise ihren Vorstand erklären lässt, die Personalquerelen seien jetzt aber wirklich beendet, und zwar endgültig? Ja, all das hat auch jetzt wieder stattgefunden, anlässlich einer Klausurtagung der Parteispitze in Berlin: Gerhard Baum vertrat das, wie man so sagt, liberale Gewissen, Guido Westerwelle haute ihm routiniert eine runter ("verstaubt"), Hans-Dietrich Genscher menetekelte vom Podest. Bedenklich stimmt vor allem, dass nicht ein einziges Wort von Möllemann zu hören war. Am Ende beerbt ihn Wolfgang Joop, der sich im Fach des flottesten anzunehmenden Freidemokraten versucht und den grünen Politikerinnen zum Friseurbesuch geraten hat. Da hat er ja Recht. Aber ist das schon unverwechselbare liberale Politik?

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