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Politik: Nordkorea: Pjöngjang bezichtigt den Süden der Kriegshetze

In ungewohnt scharfer Form hat Nordkorea am Wochenende Kritik an der südkoreanischen Regierung geübt und damit Befürchtungen genährt, dass der Versöhnungsprozess zwischen beiden Staaten zum Stillstand kommen könnte. Die Zeitung der regierenden nordkoreanischen Arbeiterpartei "Rodong Sinmun" beschuldigte am Sonntag den neuen südkoreanischen Verteidigungsminister Kim Dong Shin der Kriegshetze.

In ungewohnt scharfer Form hat Nordkorea am Wochenende Kritik an der südkoreanischen Regierung geübt und damit Befürchtungen genährt, dass der Versöhnungsprozess zwischen beiden Staaten zum Stillstand kommen könnte. Die Zeitung der regierenden nordkoreanischen Arbeiterpartei "Rodong Sinmun" beschuldigte am Sonntag den neuen südkoreanischen Verteidigungsminister Kim Dong Shin der Kriegshetze. Kim hatte nach seinem Amtsantritt Anfang der Woche eine engere militärische Zusammenarbeit zwischen Seoul und Washington gefordert.

Auf ähnliche Ankündigungen von Präsident Kim Dae Jung hatte Pjöngjang in den vergangenen Wochen mit Schweigen reagiert. Am Samstag bewertete "Rodong Sinmun" die Ankündigung von Verteidigungsminister Kim jedoch als Beinahe-Einladung an ausländische Aggressoren, "den Prozess der Versöhnung, Zusammenarbeit und Wiedervereinigung des koreanischen Volkes durch kriegerische Aktivitäten auf der koreanischen Halbinsel aufzuhalten". Das südkoreanische Verteidigungsministerium lehnte eine Stellungnahme ab.

Unterdessen wurden am Samstag in Seoul 21 neue stellvertretende Minister ernannt. Die Aktion kommt nur eine knappe Woche nach der Ernennung von neun neuen Ressortchefs. Mit der Kabinettsumbildung reagiert Präsident Kim Dae Jung nach Einschätzung von Beobachtern auf Kritik an der Wirtschaftspolitik und innenpolitische Probleme.

Gegen die Wirtschaftsreformpläne der Regierung hatten am Wochenende erneut Tausende Südkoreaner protestiert. Studenten warfen Brandsätze gegen Polizisten, die sie am Verlassen ihrer Universität hindern wollten. Zu den Ausschreitungen, bei denen mehrere Personen verletzt wurden, kam es, nachdem die Polizei 5000 Demonstranten am Marsch auf den Amtssitz des Präsidenten gehindert hatte. Dort wollten die Demonstranten den Rücktritt Kim Dae Jungs skandieren.

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