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Politik: Teheran: US-Spion  zum Tode verurteilt

Iranischstämmiger Ex-Soldat angeblich geständig.

Teheran – Im Iran ist ein angeblicher Agent des US-Geheimdienstes CIA zum Tode verurteilt worden. Der iranischstämmige US-Bürger Amir Mirsai Hekmati wurde unter anderem der Spionage beschuldigt, wie die iranischen Nachrichtenagenturen Fars und Irna am Montag berichteten. Die Verurteilung kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA bereits sehr angespannt sind.

Die Todesstrafe gegen den 28-Jährigen, dessen Festnahme Mitte Dezember bekannt gegeben worden war, wurde vom Revolutionsgericht in Teheran verhängt. Der 28-jährige Hekmati sei der „Zusammenarbeit mit einem feindlichen Land, der Spionage für die CIA und des Versuchs, den Iran in Terrorismus zu verwickeln“ schuldig befunden worden, urteilte der Richter in Teheran, wie Fars und Irna berichteten. Hekmati hat 20 Tage Zeit, Berufung einzulegen.

Im Dezember war im Staatsfernsehen ein Video mit einem angeblichen Geständnis des Ex-US-Soldaten gezeigt worden. Darin hatte Hekmati ausgesagt, vom US-Geheimdienst „hereingelegt“ worden zu sein. Sein Auftrag sei es gewesen, den iranischen Geheimdienst zu unterwandern, um Informationen an die CIA zu liefern. Die US-Regierung hatte die Vorwürfe als falsch zurückgewiesen und seine sofortige Freilassung gefordert.

Hekmati soll nach Angaben des Iran im Jahr 2001 in die US-Armee eingetreten sein und eine jahrelange Ausbildung als Geheimagent absolviert haben. Später sei er auf den US-Stützpunkt Bagram in Afghanistan geschickt worden. Der iranische Geheimdienst habe „die Aktivitäten in Bagram überwacht“ und den Agenten so entlarvt. Die näheren Umstände der Festnahme wurden nicht bekannt. Sie erfolgte aber einige Monate vor dem angeblichen Geständnis Mitte Dezember. Hekmatis Familie zufolge wollte er im Iran seine Großmütter besuchen. Er sei kein Spion gewesen, versicherte sie in US-Medien.

Die Führung in Teheran meldet regelmäßig die Festnahme von „Spionen“, die für die USA oder Israel arbeiten sollen. In der Regel werden dabei keine Angaben dazu gemacht, was ihnen genau vorgeworfen wird. Erst am Sonntag hatte der Iran die Festnahme mehrerer angeblicher „Spione“ verkündet, die für die USA tätig seien.

Unterdessen meldete der Iran, in der unterirdischen Atomanlage in Fordo werde nunmehr Uran angereichert. Dies teilte der iranische Vertreter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Ali Asghar Soltanijeh, am Montag mit. Die Anreicherung in Fordo erfolge unter Aufsicht der IAEA, sagte Soltanijeh. Fordo liegt 150 Kilometer südwestlich von Teheran. Die iranische Atomenergieorganisation hatte am Samstag mitgeteilt, die Anreicherung kann bis zu einem Grad von 20 Prozent erfolgen. Der britische Außenminister William Hague hat den Produktionsstart von hochangereichertem Uran im Iran als „provokativen Akt“ verurteilt. AFP

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