Nebenklage-Anwalt Alexander Hoffmann möchte noch kein Fazit ziehen.
Beate Zschäpe
Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz fühlt sich nicht mehr als Teil der deutschen Gesellschaft. Auch das Vertrauen in den Rechtsstaat hat sie verloren.
Nebenklage-Anwalt Peer Stolle rechnet zwar am Ende des Prozesses Verurteilungen, aber nach 100 Tagen Prozess beklagt Stolle, dass das Ziel, Strukturen und Taten des NSU umfassend aufzuklären, wohl verfehlt wird.
Rechtsanwalt Ogün Parlayan ärgert sich über verlogene rechte Zeugen. Er rechnet fest mit einer lebenslänglichen Haftstrafe für Beate Zschäpe.
Nebenklage-Anwalt Sebastian Scharmer beklagt in seinem Zwischenfazit zum NSU-Prozess, dass die Bundesanwaltschaft Ermittlungsergebnisse nach ihrem Gusto sortiert und vor allem, dass immer noch Antworten auf wichtige Fragen fehlen.
Nebenklage-Anwalt Thomas Bliwier ist zufrieden mit dem Prozessverlauf und dem Vorsitzenden Richter. Für Entsetzen sorgt bei ihm der "absolute Vernichtungswille" der Täter.
Am 96. Verhandlungstag des NSU-Prozesses hat der rechtsextreme Zeuge André K. makabere Ansichten verbreitet. Richter und Anwesende nahmen dies kommentarlos hin. Liegt das an Manfred Götzl's rigoroser Sitzungsgewalt oder kommt im Oberlandesgericht München langsam Lethargie auf?
Eigentlich sollte Zeuge Enrico T. im NSU-Prozess nach der Herkunft der Tatwaffe Ceska 83 befragt werden. Doch Richter Götzl musste die Vernehmung abbrechen. Zeuge Enrico T. bekommt einen Anwalt zur Seite gestellt.
Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt setzten nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamts bei mindestens fünf Morden einen Schalldämpfer ein - nicht aber bei dem Mordanschlag auf die Polizisten Michèle Kiesewetter und Martin A. in Heilbronn.
Am 82. Tag im NSU-Prozess wird deutlich, dass Zwickau für die rechtsextreme Terrorzelle ein recht bequemer Ort war. Zeugen sagen aus, wer dort alles mit den Rechtsextremen sympathisierte.
Offenbar um Spuren zu verwischen, legte Beate Zschäpe im November 2011 ein Feuer im Versteck des NSU in Zwickau. Durch die zehn Liter Benzin entstand eine so explosive Mischung, dass Teile des Wohnhauses gesprengt wurden. Die Bundesanwaltschaft spricht von versuchtem Mord.
Viele Beobachter des NSU-Prozesses fragen sich, warum die betroffenen Familien nicht an jedem Verhandlungstag im Münchner Gericht sitzen. Das ist bei einem solchen Mammutprozess fast unmöglich - es hat aber vielleicht auch etwas mit der Hauptverdächtigen zu tun.
Der 72. Verhandlungstag entwickelte sich zu einem Duell zwischen Richter Götzl und einem selbstgefälligen Zeugen. Von dem ehemaligen Nazi sah sich der Richter offenbar provoziert. Der Zeuge beschrieb, wie Beate Zschäpe an eine Gesundheitskarte kam - im Untergrund ein wichtiges Utensil.
Es war der Mammut-Prozess 2013 und wird auch 2014 noch nicht beendet werden. Die Hauptangeklagte schweigt, die Staatsanwaltschaft muss Beate Zschäpes Schuld beweisen - Indiz für Indiz. Auch für die Angehörigen der Opfer ist die Aufarbeitung der Morde wichtig. Ein Überblick.
Am 71. Verhandlungstag sollte Charlotte E. per Video vernommen werden, so schlug es der Psychiater vor. Die 91-jährige war dem Stress jedoch nicht gewachsen.
Was eine Zeugin am 68. Prozesstag berichtet, übertrifft ähnliche Aussagen früherer Urlaubsbekanntschaften des NSU-Trios. Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos gaben sich auf Fehmarn demnach wie eine Familie.
Die Mutter von Uwe Böhnhardt war in Interviews durchaus selbstkritisch gewesen. Vor Gericht zeigt sie sich anders
Ein V-Mann des Verfassungsschutzes soll versucht haben, den mutmaßlichen NSU-Terroristen bei ihrem Weg in den Untergrund zu helfen. Die Aussage von Tino Brandt könnte noch in diesem Jahr erfolgen - und für weitere brisante Geschichten sorgen.
Die Zeugin Katrin F., die am Donnertag vernommen wurde, "kann gegen die Frau nichts Schlechtes sagen". Die Frau ist Beate Zschäpe. Die Aussage der Reinigungskraft wirkt bizarr.
Sechs Stunden lang wurde am Dienstag die Zeugin Silvia S. verhört. Doch die Befragung erwies sich schnell als wenig ergiebig. Der von den Richtern aufgestellte Zeitplan für November gerät immer mehr durcheinander. Denn eigentlich hätten heute auch noch die mit Spannung erwartete Mutter des NSU-Mörders Uwe Böhnhardt sowie Mandy S. aussagen sollen.
Auch zwei Jahre nach Enttarnung des NSU leiden die Angehörigen der Opfer unter den Folgen des Terrors. Nirgendwo treten die Qualen der Familien und das Versagen der Behörden so deutlich zutage wie im Prozess.
Bereits eine Woche nachdem Mehmet Turgut in Rostock vom NSU ermordet worden war, schloss die Polizei einen rassistischen Hintergrund aus. Dass die Ermittler dubiose Machenschaften im Umfeld des Toten vermuteten, erscheint allerdings verständlich.
In vier Städten haben Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sieben Kleinunternehmer türkischer und griechischer Herkunft erschossen. Doch das war den Neonazis womöglich nicht genug: Wie sich am 46. Verhandlungstag im NSU-Prozess zeigte, war die Zahl potentieller Angriffsziele, die die beiden dort interessant fanden, enorm hoch.
Beate Zschäpe hat auf zwei Zeitungsartikeln ihre Fingerabdrücke hinterlassen. Für die Bundesanwaltschaft ein klares Indiz, dass sie ein Archiv der Berichte über die NSU-Morde anlegte.
„Denken Sie bitte an mich, Frau Zschäpe“: Am 42. Verhandlungstag des NSU-Prozesses richtet Ayse Yozgat, Mutter des Opfers Halit Yozgat, das Wort direkt an Beate Zschäpe. Sie bittet um Aufklärung und appelliert an Zschäpe als Frau. Die scheint ihr aufmerksam zuzuhören.
Der Richter Manfred Götzl geht zunehmend sensibel mit den Zeugen um: Im NSU-Verfahren holen die Richter Vertrauen in die deutschen Behörden zurück.
Wenige Tage vor dem Mord an dem Deutschtürken Mehmet Kubasik in Dortmund will eine Zeugin Beate Zschäpe in der Stadt beobachtet haben - in Begleitung von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos.
Es ist der neunte Mord des NSU an einem Migranten und er ist besonders kaltblütig gewesen, das zeigt der 39. Verhandlungstag im Mammutprozess um die Rechtsextremisten. Und noch etwas zeigt dieser Tag: Wie wenig die Polizei bei ihrem Ermittlungen an einen rassistischen Hintergrund glauben mochte.
Im Prozess um die Morde des NSU wurden am Dienstag Fotos aus dem verbrannten Haus in Zwickau vorgelegt, die unter anderem Bibliotheksausweise von Beate Zschäpe aus Hannover zeigen. Zschäpe hielt sich womöglich länger in Hannover - und damit in der Nähe des Mitangeklagten Holger G. - auf, als gedacht.
Beim NSU-Prozess in München haben die Anwälte von Beate Zschäpe einen Befangenheitsantrag gegen alle fünf Richter gestellt. Dabei geht es um ihre eigene Bezahlung als Pflichtverteidiger - denn bisher haben sie noch nicht viel Geld gesehen.
Nach der Sommerpause im NSU-Prozess gerät die Polizeiarbeit auf subtile Weise in die Kritik.
Der Prozess gegen Beate Zschäpe und ihre vier Mitangeklagten geht in die Sommerpause. Wie schuldig die Angeklagte ist, lässt sich bisher schwer beurteilen. Der Prozess ist verworren, seine Linien sind schwer zu verfolgen, und der Vorsitzende Richter macht gewaltigen Zeitdruck - obwohl er den Prozess gerade um ein Jahr verlängert hat.
Anja Sturm, die Rechtsanwältin der mutmaßlichen NSU-Terroristin Beate Zschäpe, verlässt Berlin. Wird ihr nur das Mandat verübelt - oder steckt mehr dahinter?
Satelliten im Orbit waren ein Quantensprung in der Geschichte der Spionage. Jetzt dient die Technik dazu, das Denken eines Menschen nachrichtendienstlich zu erfassen. Dagegen muss die Politik vorgehen.
Die Vereinigung Berliner Strafverteidiger bedauert den Rückzug der Anwältin Anja Sturm aus Berlin. Sturm verlässt ihre bisherige Kanzlei und die Stadt, nachdem Kritik laut geworden war, dass sie die Rechtsextremistin verteidigt.
Eine 89-jährige Frau lebte im gleichen Haus wie die Terrorzelle in Zwickau. Die schwerhörige Frau bekam das von Beate Zschäpe gelegte Feuer zunächst nicht mit. Die Bundesanwaltschaft wirft Zschäpe versuchten Mord vor.
Weil sie Beate Zschäpe verteidigt, wurde die Anwältin Anja Sturm von Berliner Kollegen kritisiert - und verlässt nun die Stadt. Der Umgang mit Sturm zeigt: Manche Strafverteidiger haben offenbar einen verengten Blick auf den Rechtsstaat.
Die Berliner Anwältin Anja Sturm verteidigt die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe vor Gericht. Dafür wurde die Juristin von manchen Kollegen massiv kritisiert - jetzt zieht sie die Konsequenzen.
Ein Mieter, der im gleichen Haus wie Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt wohnte, hat heute im NSU-Prozess ausgesagt. Man habe sich im Keller des Wohnhauses in der Zwickauer Frühlingsstraße getroffen. Dass dort unter anderem ein Bild von Adolf Hitler stand, störte offenbar niemanden.
Die mehreren hundert Zeugen, die im NSU-Prozess aussagen sollen, wurden ursprünglich in Themenblöcke eingeteilt. Dann aber wurden der Prozess wegen des Akkreditierungsverfahrens verschoben und die Termine geändert. Nun herrscht Chaos.