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Brandenburg: 30 Kilo Sprengstoffe im Haus

Berliner Polizei stieß zufällig auf Täter

Berliner Polizei stieß zufällig auf Täter Berlin – Etwa 30 Kilogramm teilweise hochexplosiver Sprengstoffe hat die Polizei am Montagabend bei einem 30-Jährigen in einem Wohnhaus in Berlin-Waidmannslust gefunden. Zum Teil mussten die Chemikalien in der Nacht zu Dienstag von Feuerwerkern kontrolliert in Stahlwannen abgebrannt werden – ein Transport wäre zu gefährlich gewesen. Es ist völlig unklar, was der 30-Jährige mit den Chemikalien wollte. Hinweise auf einen politischen Hintergrund oder ein geplantes Verbrechen ergaben sich nach Polizeiangaben bisher nicht. In seiner Vernehmung bestritt der Mann, dass er Sprengstoff herstellen wollte. Er wurde gestern wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz dem Haftrichter vorgeführt; eine Entscheidung, ob der Mann in Untersuchungshaft muss, lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Der Sprengstoff war ein Zufallsfund bei einer Hausdurchsuchung. Der Mann war mittags um zwölf Uhr wegen des Verdachts auf Rezeptfälschung in einer Apotheke am Hermannplatz in Neukölln festgenommen worden. Eine Staatsanwältin ordnete darauf eine Durchsuchung der Wohnung an. Dabei wurden tatsächlich eine Vielzahl von gefälschten Privatpatienten-Rezepten und entsprechenden Blanko-Rezeptformularen sowie eine größere Menge verschreibungspflichtiger Medikamente, überwiegend Schmerzmittel gefunden. Zudem wurde ein Computer sichergestellt. Dann fanden die Beamten in Regalen verdächtige Chemikalien, darunter eine größere Menge Schwarzpulver und etwa ein Kilogramm eines Stoffes, der als extrem brisant eingestuft wurde: Acetonperoxid, einen Sprengstoff, der schon bei bloßer Berührung explodieren kann. Spezialisten benötigten sechs Stunden, um die Stoffe zu vernichten oder abzutransportieren. Jörn Hasselmann

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