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Mit Mütze und Münze. Blaszkiewitz kann pro Jahr rund 2,94 Millionen Gäste allein im Zoo begrüßen - da bleibt einiges hängen. Hier zeigt er eine Art Fanartikel, die Gedenkmünze "Knut - Der Träumer".

© dpa

Berlins umstrittener Zoo-Chef: Das Alpha-Tierchen

Der Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz wird der Rücktritt nahegelegt, weil seine fachliche Arbeit als unmodern gilt. Vorerst bleibt er aber im Amt. Allerdings wurde ein Fachanwalt eingeschaltet.

Berlin - Die Kritik an Berlins Zoo- und Tierpark-Chef Bernhard Blaszkiewitz nimmt an Schärfe zu. Am Montag sagte der tierschutzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Alexander Herrmann, er halte Blaszkiewitz „für untragbar. Es ist auch mit Blick auf Verfehlungen des Zoodirektors in der Vergangenheit an der Zeit, personelle Konsequenzen zu ziehen, auch um Schaden von Zoo und Tierpark abzuwenden.“ Simon Kowalewski, frauen- und tierschutzpolitischer Sprecher der Piratenfraktion, forderte, „Zoo und Tierpark im Interesse der Öffentlichkeit, der Mitarbeiterinnen und des Landes Berlin dringend zu reformieren. Blaszkiewitz steht auf der Bremse der Modernisisierung.“

Blaszkiewitz bleibt zunächst im Amt. Zoo und Tierpark sollen aber einen Gleichstellungsbeauftragten erhalten. Zudem beschloss das Präsidium des Aufsichtsrats am Montagabend bei einer Krisensitzung, die Funktion eines externen Vertrauensanwaltes für Mitarbeiter zu schaffen, wie eine Sprecherin mitteilte.

Außerdem werde eine Anwaltskanzlei beauftragt, „die vorgetragenen Punkte einer juristischen Würdigung zu unterziehen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Frank Bruckmann. Zoodirektor Blaszkiewitz werde sich am Dienstag persönlich wegen der Vorwürfe schriftlich an die Belegschaft wenden.

Anlass für die jüngste Debatte um Blaszkiewitz als Vorstand der Zoologische Garten Berlin AG sowie als Direktor für Zoo und Tierpark ist die Anrede beziehungsweise Bezeichnung von Mitarbeiterinnen in einer Aktennotiz mit den Ziffern „0,1“ - eine Fachkennzeichnung für „Weibchen“ beziehungsweise „Zuchtstute“. Laut Zoo-Experten ist eine solche Formulierung zwar in der Umgangssprache unter Kollegen üblich – nicht aber in offiziellen internen Anschreiben.(kög/dapd/dpa)

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie am Dienstag in den POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

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