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Brandenburg: Gedenken für Luxemburg und Liebknecht

Zehntausende kamen zur Gedenkstätte Berlin-Friedrichsfelde / Egon Krenz unter den Teilnehmern des Gedenkmarsches

Zehntausende kamen zur Gedenkstätte Berlin-Friedrichsfelde / Egon Krenz unter den Teilnehmern des Gedenkmarsches Von Sandra Schipp Berlin. Zehntausende Menschen haben am Sonntag der vor 85 Jahren ermordeten Arbeiterführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedacht. Schweigend zogen sie an den Gräbern der Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in der Gedenkstätte Berlin-Friedrichsfelde vorbei. Die Polizei sprach von insgesamt 25 000 Teilnehmern, die Veranstalter hatten etwa 80 000 Menschen erwartet. Zum Auftakt der Ehrung legten Spitzenpolitiker der PDS, darunter Parteichef Lothar Bisky, der ehemalige Fraktionschef im Bundestag, Gregor Gysi, Berlins PDS-Landeschef Stefan Liebich sowie Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) Kränze nieder. Vor der Gedenkstätte hielt am Mittag ein Bündnis linker Parteien, Gruppen und Einzelpersonen eine Kundgebung ab. Die nach Polizeiangaben rund 7000 Teilnehmer waren zuvor vom Frankfurter Tor zur Gedenkstätte gezogen. Auf Transparenten riefen sie u. a. zum „aktiven Widerstand gegen Schröders Agenda 2000“ auf. Die Demonstration sei ruhig verlaufen, sagte eine Polizeisprecherin. Allerdings wurden zehn Personen kurzzeitig festgesetzt. Sie seien vermummt oder in Besitz von Feuerwerkskörpern gewesen. Bisky sagte, vielen Menschen sei es ein inneres Bedürfnis, an dem Gedenkmarsch teilzunehmen. Dies beweise die große Resonanz bundesweit. Luxemburg und Liebknecht zählten zum deutschen kulturellen Erbe und verdienten daher ihre Verehrung. An der Veranstaltung nähmen allerdings auch Menschen teil, deren Ansichten er nicht teile, räumte Bisky ein. Vor der Gedenkstätte hatten unter anderem FDJ, KPD und „Antifa“ Informationsstände aufgebaut. Unter den Teilnehmern der Gedenkveranstaltung war auch der gerade aus der Haft entlassene frühere Staats- und Parteichef der DDR, Egon Krenz. Er war zu Wendezeiten 1990 aus der SED-PDS ausgeschlossen worden. Krenz wurde insbesondere von älteren Teilnehmern des Gedenkmarsches mit Händeschütteln und Schulterklopfen begrüßt. Der traditionelle Gedenkmarsch gehört zu den größten Demonstrationen in der Bundeshauptstadt. Die Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), Luxemburg und Liebknecht waren am 15. Januar 1919 von Freikorpsoffizieren getötet worden.

Sandra Schipp

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