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Brandenburg: Motorrad der Lüfte

Billiger fliegen: Polizei testet Tragschrauber

Schönhagen - Ein kurzer Anlauf , und der zweisitzige Tragschrauber stieg brummend in den Brandenburger Himmel, vorne am Steuerknüppel Pilot Thomas Flöther, hinten als Beobachter Hauptkommissar Sven Wagner von der Brandenburger Polizei. Eine Premiere, gestern Vormittag auf dem Flugplatz Schönhagen südlich von Berlin: Erstmals in Deutschland startete solch ein Tragschrauber für die Polizei, Beginn eines Projekts, mit dem Brandenburgs Sicherheitsbehörden die Diensttauglichkeit des Fluggeräts testen.

Jürgen Jacobs, Inspekteur der Brandenburger Polizei, hat große Erwartungen an das „Motorrad der Lüfte“, wie er es anpries. Verkehrsüberwachung auf der Autobahn, Fahndungen, Suche nach Vermissten, Überwachung der Gewässer – alles Aufgaben, die auch mit einem normalen Hubschrauber zu lösen sind, doch bei weit höheren Kosten. Rund 3000 Euro kostet dort eine Flugstunde, einen Tragschrauber mietet die Polizei zu 150 Euro, vorerst sind 40 Teststunden geplant.

Tragschrauber überzeugten schon die Macher von James Bond, da wurde ein Modell für Kampfszenen von „Man lebt nur zweimal“ präpariert. Anders als beim normalen Hubschrauber wird der Rotor nicht vom Motor, sondern durch den Fahrtwind angetrieben – den Vorwärtsschub erzeugt ein Heckpropeller. Die Maschine benötigt nur eine kurze Start- und praktisch keine Landestrecke. Die Sicht ist wegen der fehlenden Kabinenhaube optimal, wie Wagner nach dem Flug schwärmte.

Gemietet werden die Maschinen von der Flugschule Aeronautix auf dem Flugplatz Saarmund. Gebaut werden sie in Hildesheim. Vor einem Jahr war eine Maschine in Brandenburg abgestürzt, möglicherweise wegen einer unzulässig ausgetauschten Schraube. ac

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