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Brandenburg: Parkplatzsuche in Berlin bleibt Glückssache Der Senat hält ein Leitsystem für überflüssig

Berlin - Die seit Jahren andauernden Planungen für ein Parkleitsystem in Berlin liegen offensichtlich auf Eis. Seit Jahren wird über ein derartiges System diskutiert, das Autofahrern an Einfallstraßen die Zahl der freien Plätze in Parkhäusern anzeigen soll.

Berlin - Die seit Jahren andauernden Planungen für ein Parkleitsystem in Berlin liegen offensichtlich auf Eis. Seit Jahren wird über ein derartiges System diskutiert, das Autofahrern an Einfallstraßen die Zahl der freien Plätze in Parkhäusern anzeigen soll. „Jede Kleinstadt hat das, nur Berlin nicht“, sagt der Geschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH, Hanns Peter Nerger, seit Jahren. Die Forderung ist auch in der 30-Punkte-Liste enthalten, die Nerger, wie berichtet, für die Fußball-Weltmeisterschaft erstellt hat.

„Berlin braucht so etwas nicht“, sagt dagegen die Sprecherin der Verkehrsverwaltung, Manuela Damianakis. Begründung: Es gebe in Berlin anders als in Kleinstädten keinen Parksuchverkehr, der ein solches System rechtfertige, so Damianakis. Berlin habe genügend Parkhäuser, in denen fast immer freie Plätze vorhanden seien.

Vor fast genau zwei Jahren, am 14. Januar 2004, hatte das Abgeordnetenhaus den Senat aufgefordert, für die City Ost und West ein „modernes“ Leitsystem zu entwickeln, am 7. September 2004 hatte der Senat dann einen „Zwischenbericht“ vorgelegt, der damals fälschlich schon als „Beschluss“ interpretiert worden war. Doch zugesagt hatte der Senat seinerzeit nur einen abschließenden Bericht, der bis Ende August 2005 vorgelegt werden sollte. Doch bisher ist nichts geschehen. Warum der Bericht bisher nicht vorliegt, blieb gestern unklar, über den aktuellen Stand konnte Verwaltungssprecherin Damianakis keine Angaben machen, da beide Fachleute im Urlaub seien.

Verschiedene Systeme gibt es in Berlin bereits: Am Potsdamer Platz und im Ortskern Tegel weisen spezielle Schilder den Weg zu sämtlichen in dem Gebiet vorhandenen Parkhäusern – ohne Angabe der freien Plätze. An der Frankfurter Allee gibt es sogar ein „dynamisches“ System, wie es fast alle kleinen und mittleren Städte haben: Mit grünen Leuchtziffern wird jeweils aktuell angezeigt, wie viele Plätze frei sind. Der Nutzen dieses Systems ist nach Einschätzung der Verkehrsverwaltung in dem „Zwischenbericht“ jedoch fragwürdig: Obwohl die Anzeige meistens freie Parkplätze ausweist, „konzentriert sich der Parksuchverkehr auf ebenerdige Stellplätze“, heißt es dort.

Die Verkehrsstadträtin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Martina Schmiedhofer, bestätigte, dass in den letzten Monaten nichts geschehen sei. Es fehle wohl am Geld, sagte die grüne Stadträtin. Tatsächlich ist in dem Zwischenbericht keine Summe genannt, wie viel ein derartiges System für Ost und West-City kosten würde. Es fehlt aber auch am Willen der Parkhausbetreiber. Vor allem Einkaufszentren und Kaufhäuser wehren sich gegen eine dynamische Anzeige, weil sie im „Besetzt“-Falle fürchten, Kunden zu verlieren. Wie die elektronischen Anzeigen für die City Ost und West aussehen könnten und wo sie stehen könnten, darüber gibt es keine Vorstellungen.

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