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Homepage: Algebra und die Alltagswelt

Junge Mathematiker auf Algebra-Tagung an der Uni

Junge Mathematiker auf Algebra-Tagung an der Uni Wozu dient die Mathematik, wenn sie nach langer Forschung keine Antworten findet, fragte Prof. Klaus Denecke. Der Wissenschaftler vom Institut für Mathematik der Uni Potsdam eröffnete unlängst die „69. Arbeitstagung Allgemeine Algebra“. Menschen, die sich weniger mit Mathematik beschäftigen, mögen von den Forschungsergebnissen der Tagung enttäuscht sein. Denn sie nutzen nur der Grundlagenforschung. „Das sei meistens so in der Mathematik und Algebra“, sagte Denecke. Die Tagung habe dazu gedient, die Forschung voran zu treiben. Praktische Probleme oder Fragestellungen aus der Alltagswelt würden mathematisch formuliert, aber im seltensten Fall ergäbe sich an Ende eine Antwort für die alltägliche „nicht-mathematische“ Welt. „Doch deshalb ist die algebraische Forschung noch lange nicht uneffektiv, jedenfalls nicht für die Mathematik selbst,“ sagte Denecke. Denn es gäbe stets viele brauchbare Forschungsergebnisse für die Wissenschaft der Mathematik. Die internationalen jungen Gäste aus den USA, Kanada, Afrika, China, Indien, und Thailand trafen sich in Potsdam, um sich – neben der Grundlagenforschung – auf ihr Promotionsstudium vorzubereiten. Der Finne Magnus Steinby – bereits etabliert ist in der Allgemeinen Algebra – behandelte das abstrakte Modell des Automaten, gemeint ist der Computer. Steinby sprach über die Fähigkeit des Automaten, Sprachen zu erkennen bzw. vom Problem des Nicht-Erkennens. Nicht Sprachen wie Englisch oder Deutsch sind gemeint, sondern Mengen von Wörtern. „Mengen von Wörtern wiederum sind Folgen von Zeichen.“ Steinby widmet sich auch den Verschiedenheiten von Sprachen und unterschiedlichen Klassen von Automaten. Der Finne will herausfinden, was Sprachen miteinander zu tun haben, wie sie operieren und ob sie multiplizierbar sind. Die Algebra-Tagung schloss auch die „20. Konferenz für junge Algebraiker“ ein. Sie wurde vor 20 Jahren in der DDR von der Stadt Rostock, der Technischen Universität Dresden und der ehemaligen Pädagogischen Hochschule Potsdam gegründet. Junge Wissenschaftler gaben den Anlass, eine Konferenz ins Leben zu rufen, die erste Schritte in den Bereich der Grundlagenforschung für sie ebnen sollte. „Oft fühlt man sich mit abstrakten Themen isoliert und hilflos, ohne weitere Ansätze zu finden“, sagte Denecke. Motivation geben, persönliche Beziehungen herstellen, Kommunikation nicht nur auf wissenschaftlicher Ebene sowie Hilfestellung bei der Präsentation von Forschungsergebnissen der jungen Wissenschaftler gewährleisten, das seien die Ziele gewesen. Anne-Katrin Bischoff

Anne-Katrin Bischoff

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