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Forscher erklären Klimasprünge in der Eiszeit

Wissenschaftler mehrerer Forschungsinstitute haben eine mögliche Erklärung für den rätselhaften Zyklus abrupter Klimaveränderungen in der Vergangenheit gefunden. Die Forscher vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), aus Heidelberg und Bremerhaven konnten durch Computersimulationen zeigen, dass kleine Sonnenschwankungen als Auslöser der Klimakapriolen während der letzten Eiszeit in Frage kommen.

Während der letzten Eiszeit, die vor 120 000 Jahren begann, gab es mindestens 20 drastische Klimawechsel. Die nach ihren Entdeckern benannten Dansgaard-Oeschger-Ereignisse begannen mit einem plötzlichen Anstieg der regionalen Temperatur im Nordatlantikraum um bis zu 12 Grad Celsius innerhalb eines Jahrzehnts. Zeugen dieser wiederholten Klimakapriolen der Eiszeit sind vor allem grönländische Eisbohrkerne sowie Tiefseeablagerungen des Atlantiks. Nach dem Übergang in die gegenwärtige Warmzeit vor rund 10 000 Jahren traten jedoch keine solchen abrupten Klimasprünge mehr auf.

Einen physikalischen Mechanismus für diese abrupten Temperaturschwankungen während der Eiszeit hatten die Potsdamer Forscher bereits vor einigen Jahren vorgestellt: demnach kann eine Instabilität der eiszeitlichen Ozeanzirkulation die abrupten Klimawechsel erklären. Rätselhaft blieb jedoch die Regelmäßigkeit der Erwärmungen. Diese traten, mit einigen Lücken, meist alle 1470 Jahre auf.

Forscher vermuteten bereits, dass Schwankungen der Sonne diesen Zyklus ausgelöst haben könnten. Hinweise auf periodische Variationen der Sonne gab es durch Beobachtung von Sonnenflecken bereits seit über 150 Jahren. Die Daten zeigen insbesondere Sonnenzyklen mit Perioden von etwa 87 und 210 Jahren. Ein Zyklus von 1470 Jahren wurde bislang jedoch nicht gefunden. „Die Bedeutung dieser Untersuchung liegt darin, dass sie uns zeigt, wie komplex die Reaktionen des Systems Erde sind“, so Prof. Kurt Roth (Uni Heidelberg). Das Verschwinden des Zyklus nach der letzten Eiszeit erklärt Prof. Stefan Rahmstorf (PIK) damit, dass außerhalb von Eiszeiten die Meeresströme so stabil sind, dass geringe Sonnenschwankungen sie nicht beeinflussen. Kix

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