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Landeshauptstadt: Baumarkt abgelehnt

RAW-Gelände bis Wochenende ausgeschrieben

Innenstadt - Bis Ende dieser Woche läuft die Ausschreibung für den Verkauf des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerkes (RAW) östlich des Hauptbahnhofes durch die Deutsche Bahn AG (DB). Dies berichtete Wolfgang Stahnke von der DB Immobilien Services GmbH gegenüber dem Bauausschuss am Dienstagabend.

Allerdings wird der Käufer des 9,3 Hektar-Areals nicht wie ursprünglich geplant auf bis zu 45 000 Quadratmeter einen Baumarkt ansiedeln können. Die Mitglieder des Bauausschusses hatten sich bereits im vergangenen Jahr dagegen ausgesprochen. Nun befürworteten sie eine von der Bauverwaltung der Stadt überarbeitete Version des Aufstellungsbeschlusses zum Bebauungsplan Nr. 103 „Ehemaliges RAW-Gelände Friedrich-Engels-Straße“, in dem der Baumarkt nicht mehr vorkommt.

Wie die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) erklärte, sei diese Version nicht mit der Deutschen Bahn abgestimmt worden. So erklärte Stahnke denn auch enttäuscht, der Baumarkt wäre ein guter Auslöser für eine wirtschaftliche Entwicklung des Geländes gewesen. Mit einer vom Ausschuss befürworteten reinen Gewerbeentwicklung ohne Baumarkt, prophezeite Stahnke, werde sich das Projekt schon wegen der Kosten für Abbrucharbeiten, Leitungsverlegungen und Altlastensanierungen nicht tragen können. „Wir brauchen einen wirtschaftlichen Anker“, so Stahnke. Ziel der Planungen ist laut Aufstellungsbeschluss „die Entwicklung der Fläche zu einem innenstadtnahen attraktiven Gewerbestandort“.

Ralf Jäkel (Linkspartei.PDS) lobte die überarbeitete Version der Verwaltung. „Wir haben ja mit dem Potsdam-Center schon einen gewaltigen wirtschaftlichen Anker“, argumentierte Jäkel.

Wie Stahnke informierte, ist die „alte Halle“ nicht mehr Bestandteil der DB-Ausschreibung. In Zusammenarbeit mit dem Landeskulturministerium war dort eine Kunstausstellung oder ein „Mitmachmuseum für Kinder“ angedacht. Dies, so Stahnke, stehe nicht mehr zur Debatte, da die „alte Halle“ bereits verkauft sei.

Das ehemalige Reichsbahnausbesserungswerk ist seit 1999 stillgelegt und liegt seit dem Jahr 2002 brach. Im Zuge des Neubaus des Hauptbahnhofs wurde der westliche Teil abgetrennt. Die „Alte Schmiede“ und die „Neue Halle“ stehen unter Denkmalschutz. gb

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