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Sport: Dem Gegner längst entrückt

1. FFC Turbine Potsdam besiegte SC Freiburg mühelos 4:0

1. FFC Turbine Potsdam besiegte SC Freiburg mühelos 4:0 Ein Gang über den am Sonntag zum Abstellen von Autos zweckentfremdeten Schotterplatz hinter dem Karl-Liebknecht-Stadion hinterließ Eindruck. Neben einer Vielzahl von Karossen aus Brandenburg und Berlin fanden sich dort auch welche aus Magdeburg, Leipzig, Halle, Chemnitz, Hannover, Krefeld, Wernigerode oder dem Landkreis Lüchow-Dannenberg. Es erstaunt schon, welch weite Wege manch Zeitgenosse auf sich nimmt, um bei einem Heimspiel des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam anwesend zu sein. Es hat sich viel getan beim UEFA-Cup-Sieger dieses Jahres. Wo sich vor fünf Jahren noch kaum 200 Interessenten bei freiem Eintritt einfanden, entrichteten vorgestern stattliche 1051 Zuschauer ihr Entgelt am Stadioneingang. Gegen einen Gegner wohlgemerkt, dem die Potsdamerinnen von der fußballerischen Qualität her längst entrückt sind. Der Endstand von 4:0 (1:0) schmeichelte dem SC Freiburg, dessen Personal sich nach dem Spiel desillusioniert per Bahn zurück in den Breisgau begab. Freiburg war vor der Partie Tabellensechster. Ein schöner Seitfallzieher von Ariane Hingst sorgte für die Führung (11.). Petra Wimbersky (48., 68.) und Conny Pohlers (61.) trafen später ebenfalls. Mindestens eine Handvoll weiterer guter Gelegenheiten blieb ungenutzt. An der durchgängig zu registrierenden Dominanz änderte auch die Tatsache nichts, dass die Gastgeberinnen nach dem Führungstor von einer taktischen Maßgabe ihres Trainers Bernd Schröder abwichen. „Wir wollten das Tempo hoch halten und hatten uns darauf geeinigt, stets mit zwei Kontakten zu spielen. Leider zog schon nach relativ kurzer Zeit eine gewisse Oberflächlichkeit ein“, bemängelte Schröder und wirkte dennoch keinesfalls ungehalten. Früher war dies anders, konnte sich der mittlerweile 63-Jährige bei vergleichsweiser Spielentwicklung auf seine ganz spezielle Art echauffieren. Bernd Schröder ist längst ruhiger geworden. Er weiß, dass hinter dem etablierten Stammaufgebot vielversprechende Talente stehen, von denen die bis zu ihrer Auswechslung mehrmals auf Rechtsaußen energisch antretende und präzise flankende Isabel Kerschowski auffiel. Die Turbine-Reserve war weniger erfolgreich: In der zweiten Bundesliga musste eine 0:5-Schlappe gegen Wattenscheid engesteckt werden. Turbine: Angerer; Zietz, Becher, Kuznik; Hingst, Omilade (61. Podvorica); Wimbersky, Thomas; Mittag, Pohlers. I. Kerschowski (74. Schiewe). Th. G.

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