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Sport: Den widrigen Bedingungen getrotzt

Fußball-Oberliga: Babelsberg 03 beim 2:0 über Optik Rathenow auf Schnee ohne ernsthafte Probleme

Fußball-Oberliga: Babelsberg 03 beim 2:0 über Optik Rathenow auf Schnee ohne ernsthafte Probleme Von Thomas Gantz Wann Peter Ränke einmal so richtig entspannt und glücklich ist, lässt sich nicht so ohne weiteres feststellen. Am vergangenen Sonnabend bot der Trainer des Fußball-Oberligisten SV Babelsberg 03 beim 2:0 über den FSV Optik Rathenow jedenfalls wieder einmal das schon aus manch vergangenem Heimspiel vertraute Bild des Zweiflers und Grantlers. Ohne Not eigentlich, denn recht schnell wurde dem Betrachter der Partie klar, dass es nach Ablauf der neunzig Minuten im Normalfall nur einen Sieger hätte geben können. Längst hatte Patrick Moritz die Gastgeber per Foulstrafstoß in Führung gebracht (14.), als Mannschaftskapitän Björn Laars sich bemüßigt fühlte, eine eindeutige Geste der Beschwichtigung in Richtung Trainerbank zu senden (23.). Fortan blieb es dort ruhiger, Ränke ließ die Truppe machen und wirkte dann sichtlich gelöst, als Yuzuru Okuyama zum Endstand vollendete (61.). Über dem ersten Praxistest des Jahres um Punkte lag ein großes Maß an Unwägbarkeit. Peter Ränke wusste natürlich, dass auf zehn Zentimeter Schneeboden sonst gültige fußballerische Maßstäbe verrücken. „Wat für ein Gebolze...“, stöhnte einer der insgesamt 1096 Besucher kurz vor der Halbzeitpause. Der Mann hatte Probleme damit, dass manch gut gemeintes Zuspiel den Adressaten nicht erreichte, stattdessen im Schnee stecken blieb. Der lang geschlagene Ball war gefragt. Guido Block, mittlerweile 36 Jahre alt und einst in der Regionalliga auch für Babelsberg 03 aktiver Fußballästhet, griff als Abwehrchef des insgesamt recht gefällig mittuenden FSV Optik auf dieses Mittel zurück und entschuldigte sich hinterher fast: „Der Untergrund ließ heute kein vernünftiges Spiel zu. Wir haben nach vorn einiges riskiert, waren unter dem Strich jedoch ohne Chance auf Punktezuwachs.“ Tatsächlich fiel das Endresultat fast noch zu niedrig aus. Speziell Karim Benyamina, bislang mit 13 Saisontreffern torgefährlichster Babelsberger, hatte einige sehr gute Szenen vor Rathenows Tor. „Wie er unermüdlich versucht hat, mit seinen enormen Antritt zum Erfolg zu kommen, war aller Ehren wert“, anerkannte Peter Ränke später. Und er erfreute sich auch an den Leistungen zweier Bundesliga-Veteranen aus der Neunzigern, auf die Babelsberg 03 mit Blickrichtung Regionalliga-Aufstieg zu Recht setzt. René Tretschok gab als stellungssicherer Abwehrspieler in zentraler Position ein von unbedingter Rationalität geprägtes Debüt. Vor ihm ackerte Jörg Schwanke wie stets ebenso effektiv wie effektvoll. Als Schwanke eine reichliche Stunde nach Spielende seinen roten Dienstwagen anließ um heim zur Familie nach Berlin zu fahren, sprach er davon, sich trotz zunehmender Glätte auf dem Platz „sauwohl gefühlt“ zu haben. Als es wie gewohnt darum ging, den lokalen Medienvertretern seine Sicht der Dinge nahe zu bringen, hatte auch Peter Ränke ein Gefühl tiefer Genugtuung: „Ich bin als Trainer erst einmal erleichtert. Dieser Sieg war verdammt wichtig für uns, weil er Sicherheit gibt.“ Die Tatsache, dass die zwischenzeitlich eroberte Tabellenführung durch das gestrige 5:0 der Hansa-Amateure über die Reinickendorfer Füchse wieder verlustig ging, stört da kaum. Babelsberg 03: Jurzik; Laars, Tretschok, Benthin; Okuyama, Schwanke (90. Bengs), Kindt, Moritz (88. Greve) , Lücke; Benyamina, Röver (80. Lau).

Thomas Gantz

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