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Landeshauptstadt: Der Mann im Hintergrund mit den Fäden in der Hand Managementberater Torsten K. Bork will Turbines Potenziale fördern

LEUTE IN POTSDAM Manchmal, nein eigentlich immer müsste der Tag 48 Stunden haben. Um die Arbeit zu schaffen, die reichhaltige, die anspruchsvolle.

LEUTE IN POTSDAM Manchmal, nein eigentlich immer müsste der Tag 48 Stunden haben. Um die Arbeit zu schaffen, die reichhaltige, die anspruchsvolle. Aber auch, um viel mehr Zeit für die Familie zu haben. Denn die, so sagt Torsten K. Bork, komme leider schon seit Jahren oftmals zu kurz. „Aber irgendwie geht es nicht anders, und ohne den Stress würde mir bestimmt etwas fehlen“, gibt der 38-Jährige zu. Auf der einen Seite ist da das Unternehmen. Mit Bork & Partner Management, einer internationalen Consulting-Gruppe, die inzwischen Partner in Berlin, Brüssel und Hamburg, London und Rom, Warschau und eben auch Potsdam hat, berät er große und mittlere Unternehmen und zunehmend auch ausländische Investoren. „Irgendwie sind wir eine Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft“, erklärt der gebürtige Potsdamer, der noch nie auf Eigenreklame gesetzt hat. „Die beste Werbung ist gute Arbeit, und überhaupt bin ich lieber im Hintergrund.“ Doch wo fängt die „eigentliche“ Arbeit an und wo beginnt die „ehrenamtliche“? Für Bork ein ebenso fließender Übergang wie eine selbstverständliche Sache. An Bandbreite hat sein Engagement mit den Jahren zugenommen. Im brandenburgischen Unternehmerverband ist die Meinung des SPD- Mitglieds als Vizepräsident ebenso gefragt wie als Jurymitglied beim Businessplan- Wettbewerb Berlin-Brandenburg. Spätestens seitdem der einstige BMSR- Techniker, EDV-Facharbeiter und studierte Betriebswirt den schwer angeschlagenen OSC Potsdam vor wenigen Jahren mit aus der Krise holte, klare Strukturen entwickelte und Staatskanzleichef Rainer Speer als neuen Präsidenten gewinnen konnte, hat er sich in der Potsdamer Sportlandschaft einen Namen gemacht. „Damals ging es um die Frage, wie ein Großverein professionell zu führen ist“, denkt Bork zurück. „Und letztlich haben wir die Grundlagen dafür geschaffen, dass sich der OSC heute in ruhigem Fahrwasser bewegen kann.“ Im Dezember nun wurde der Unternehmensberater in den Verwaltungsrat des Frauenfußball-Bundesligisten Turbine Potsdam gewählt: Hier will er seine Erfahrungen einbringen und am Aufbau eines professionellen Umfelds mitarbeiten. „Sportentwicklung ist immer auch Standortmarketing, ein Aushängeschild für Potsdam“, weiß der Marketingexperte. Am entsprechenden Sponsoring müsse jetzt gefeilt werden, und dabei würden bestimmt viele Erfahrungen aus OSC-Zeiten einfließen. Viel neue Arbeit steht also neben den schon zahlreichen Terminen nun für den dreifachen Vater an. Dass es das letztliche Bisschen an privater Zeit auch geben soll, hat er sich für dieses Jahr fest vorgenommen. Mehr Zeit für die Familie, mehr Zeit aber auch für sich. Für all die lieb gewordenen Dinge, die immer mehr zurück gesteckt werden mussten. Wie die Zigarre, die er am liebsten ganz in Ruhe raucht. Oder die Kanutouren mit den alten Freunden, die heute allesamt in der Politik etwas zu sagen haben. Doch die – da ist man sich einig – spielt beim Paddeln keine Rolle. hm

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