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Landeshauptstadt: Einmal „Sisi“ sein

Romantik bestimmt die neuen Brautkleider

Romantik bestimmt die neuen Brautkleider Betonte Kurven, ein tiefes Dekolleté und andere Einblicke: Dieser Diven-Look gehört zumindest bei Brautkleidern der Vergangenheit an. Im Jahr 2005 wollen es die Frauen beim Jawort romantisch. Ganz in Weiß wird die Braut mit Taft und Tüll umhüllt. Zarte Stoffrosen an Rock und Korsagen, lange Schleppen und vor allem ein Schleier machen das Prinzessinnen-Outfit perfekt. „Die Romantik spielt sogar noch eine größere Rolle als in den vergangenen Jahren“, sagt Marina Litterscheidt, Redakteurin bei der in Konstanz erscheinenden Zeitschrift „Hochzeit“. Typisch für den Trend seien lange Schleppenkleider mit Stickereien und Perlen. „Es wird auf jeden Fall romantisch“, bestätigt Karin Sperr vom Brautmodenhersteller Weise in Fichtenau (Bayern). Dabei machten oft die verspielten Details den Charakter eines Kleides aus, zum Beispiel applizierte Blütenblätter zwischen den einzelnen Tülllagen. Mit ganzen Blütenkaskaden verziert die Designerin Marion Muck aus Köln ihre Brautkleider. „Blüten sind in den verschiedensten Formen immer mehr im Kommen“, sagt sie. „Zur Zeit arbeite ich an einer Serie mit dicken Satinblüten, die fast aussehen wie Ranunkeln.“ Dem Romantiktrend entsprechend fallen die Schnitte so aus, dass manches Kleid einer königlichen Hochzeit würdig wäre. „Sehr viele drapierte und geraffte Röcke mit Schleppen“ hat Karin Sperr gesichtet. Die Korsagen fallen dagegen vergleichsweise schlicht und bevorzugt figurbetont aus. „Der große Auftritt ist wieder im Kommen, aber es gibt natürlich immer die Pragmatiker“, beschreibt Marion Muck den Gegenpol zur Romantikbewegung. Denn auch weniger überladene Modelle gibt es in den Geschäften. Sie eignen sich zum Beispiel für rein standesamtliche Hochzeiten. „A-Linien-Kleider, Hosen mit Schleppenrock, viel Spitze“ zählt Litterscheidt mögliche Standesamt-Outfits auf. Bei den Farben gibt es weiter einen Favoriten: „Cremefarbene Modelle sind die Nummer Eins“, sagt Litterscheidt. Intensives wie Blau oder Rot-Orange bildet dagegen einen Randbereich. Dabei spielt auch eine Rolle, dass das Kleid von vielen Bräuten nur für den einen großen Tag gekauft wird. Dennoch bekennt eine Reihe von Herstellern und Designern Farbe. „Man muss Farbe in den Kollektionen haben“, ist Sperr überzeugt. Doch der Trend gehe weniger zu Roben ganz in einer Farbe, sondern mehr zu Kombinationen aus bunten Oberteilen und einem hellen Rock. Bräute, die trotz Farbe nicht ganz auf den klassischen Look verzichten möchten, können etwa beim Hersteller Kleemeier in Hof an der Saale ein tiefrotes Oberteil mit einem bauschigen weißen Rock kombinieren. Das italienische Unternehmen Atelier Aimée bietet sogar mit schwarzen Blüten verzierte Korsagen. Das ungewöhnliche Oberteil wird durch einen klassischen champagnerfarbenen Rock ergänzt. Mut zur Farbe beweist auch Marion Muck: Ihre Kreationen ziehen in kräftigem Rot, Gelb und Giftgrün die Blicke auf sich. Bei den Accessoires setzt Muck auf Klassiker wie kleine Taschen oder Jäckchen. Schleier hat sie ebenso im Angebot wie „immer wildere“ Haargestecke. „Wir empfehlen den Schleier zumindest für die Kirche“, sagt Marina Litterscheidt. Ansonsten seien Diademe und Blütengestecke ein Thema. Ganz in Weiß zu heiraten – besonders nicht mehr ganz junge Bräute trauen sich das oft nicht. Für Lis Droste, Benimm-Expertin aus Frankfurt/Main, ist die Wahl des Kleides jedoch keine Altersfrage. „Jeder sollte das Kleid tragen, das er möchte.“ Nur für Zweithochzeiten rät sie zu einem weniger Aufsehen erregenden Auftritt. dpa

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