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Tatsächlich eine Hochschule: Die mondäne Villa Henkel.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Herrschaftliches Studieren

Tag der offenen Tür in Potsdams Business School auf dem Pfingstberg

Von Eva Schmid

Nauener Vorstadt – Anstatt überfüllter Hörsäle, launischer Professoren und langen Schlangen in der Mensa bietet sich am Samstag zum Tag der offenen Tür der inzwischen ein Jahr alten Hochschule für Management ein ganz anderes Bild: Probevorlesung in hell durchfluteten Räumen, Smalltalk unter dem marmornen Säulengang und ein Büffet unter dem pompösen Stuck der Villa Henkel.

Die Ende 2009 unter privater Trägerschaft gegründete Hochschule zog erst im August 2010 in das historische Objekt ein, nachdem ein Akademie-Projekt des Künstlers Markus Lüpertz nicht zustande kam. Heute werden in der Großen Weinmeisterstraße 320 junge Studenten von 15 Professoren unterrichtet.

„Ich stehe kurz vor dem Abi, aber will mich trotzdem schon informieren“, erklärt die ambitioniert auftretende Nele Karsten, die aus dem niedersächsischen Lüchow-Dannenberg mit ihren Eltern angereist ist. Wie die 18-Jährige versuchen mehrere Schüler über private Hochschulen Psychologie zu studieren, da „der Numerus Clausus an staatlichen Universitäten viel zu hoch ist“. Neben dem Bachelor in Wirtschaftpsychologie wird auch Angewandte Psychologie an der Potsdamer Hochschule angeboten, deren Schwerpunkt auf Wirtschafts- und Gesundheitsmanagement liegt.

„Wir stehen nicht im Wettbewerb mit staatlichen Hochschulen, denn wir bedienen die Nische“. Zur Nische zählt Schulrektor Thomas Thiessen das Angebot von bisher sechs Bachelor- und Masterstudiengängen, unter anderem Medizincontrolling, Medizinpädagogik, Wirtschaftspsychologie oder Mittelstandsmanagement. „Nur das, was auf den sich entwickelnden Märkten nachgefragt wird, bieten wir an“, betont Thiessen. Für das kommende Wintersemester seien weitere sechs praxisorientierte Studiengänge geplant. Mit einem der neuen Angebote, dem Bachelor in Politikmanagement, wolle man „für die Hauptstadtregion“ einen Beitrag leisten, indem „zukunftsfähiger“ Nachwuchs ausgebildet werde, erklärt Geschäftsführerin Ilona Renken-Olthoff. Das Angebot richtet sich jedoch nicht nur an Schulabsolventen, auch Berufstätige können berufsbegleitend teilnehmen. „Jenseits der aktuellen Diskussion um die Frauenquote liegt uns viel daran, Frauen in mittlere und höhere Führungspositionen zu bringen“, erklärt die Geschäftsführerin, die mit einem Teilzeitstudienmodell berufstätige Frauen und Mütter ansprechen möchte.

Doch was kostet solch ein Studium in herrschaftlichen Räumen und unter den angepriesenen Bedingungen? Nele und ihre Eltern zumindest wissen vor dem Gespräch mit der Studienberaterin noch nicht, welche Kosten auf sie zukommen. Dann die Erkenntnis: 590 Euro fallen pro Monat für ein Vollzeit-, 470 Euro für ein Teilzeitstudium an. Das liege im Durchschnitt, betont Rektor Thiessen, „manche Schulen in Berlin sind noch viel teurer“. Außerdem gebe es Finanzierungsmöglichkeiten wie Stipendien oder Studienkredite. Eva Schmid

Im Internet:

www.businessschool-potsdam.de

Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.

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