ATLAS: Mut

ATLAS Guido Berg über die Pläne für die Berliner Vorstadt In der Berliner Vorstadt wird das 21.Jahrhundert eingeläutet. Mehr noch: Die gescholtene moderne Architektur mit ihren steten Selbstähnlichkeiten aus Glas, Stahl und Beton – sie erhält eine neue Chance. Ein 1,7 Hektar großes Areal mitten in dem historischen Villenviertel wird herausgenommen aus der Gestaltungssatzung für die Berliner Vorstadt. Diese setzt der baulichen Kreativität enge Grenzen. Bauherren haben sich an die baulichen Gegebenheiten anzupassen. In der Berliner Vorstadt stammen sie hauptsächlich aus dem 19.Jahrhundert. Auf dem Gelände zwischen Rembrandtstraße und Ludwig-Richter-Straße wird es dagegen Experimente der Architektur geben können. Hier soll ein nobles Wohnviertel mit Ein- und Zweifamilienhäusern entstehen – andernorts schon als das „Beverly Hills von Potsdam“ bezeichnet. Bauherren und Architekten werden die Möglichkeit haben zu zeigen, dass auch modernes Bauen Ergebnisse zeitlosen Schönseins hervorzubringen vermag. In Potsdam mit seiner so verständlichen Sehnsucht nach Verlorenem gehört nahezu Mut dazu, nach den Schinkels und Knobelsdorffs der Neuzeit zu rufen. Aber er wird aufgebracht: Siehe Niemeyer und die Schwimmhalle am Brauhausberg.