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Landeshauptstadt: Nächtliche Terroristenjagd

LAN-Party im Jugendclub „Alpha“ mit 30 Spielern

LAN-Party im Jugendclub „Alpha“ mit 30 Spielern Am Schlaatz - Vier Tischreihen sind mit Computern voll gestellt, davor sitzen Jugendliche und blicken konzentriert auf ihre Bildschirme: Der Raum im Jugendclub „Alpha“ des Bürgerhauses am Schlaatz wirkt an diesem Samstagabend wie ein Rechenzentrum. Rund dreißig junge Leute sind zur zweiten so genannten LAN-Party in den Club gekommen und wollen bis zum frühen Sonntag morgen miteinander am PC spielen. Die Organisatoren des Treffens sind Marcel Fröhlich und Ben Hoyer vom Verein Multimediahilfe Potsdam 04 (MHP). „Eigentlich bieten wir Fortbildung in Sachen Computer an, doch nebenbei veranstalten wir solche Partys“, sagt Vereinspräsident Fröhlich. Die Netzwerk-Technik für das Verbinden der Computer stellt denn auch der MHP. Die Computer bringen die Spieler, wie auf LAN-Partys allgemein üblich, selbst mit. Außerdem bezahlt jeder Teilnehmer zehn Euro Eintritt. „Sonst wäre solch eine Aktion nicht finanzierbar“, sagt Fröhlich. Bei LAN–Partys wie in dem Jugendclub sind die Computer der Teilnehmer über ein Netzwerk miteinander verbunden. So ist es möglich, Computerspiele gegen- und miteinander zu spielen. Die Namen der Spiele: Battlefield oder Counterstrike. Der Inhalt ist meist kriegerisch. Bei Counterstrike geht es zum Beispiel um das Befreien von Geiseln aus der Hand von Terroristen. Dabei übernehmen ein Teil der Spieler die Retter, die anderen LAN-Teilnehmer spielen dagegen die Bösewichter. Es gewinnt, wer sich die besseren Strategie ausdenkt und schneller schießen kann. Eine zu martialische Freizeitbeschäftigung für junge Leute? Steffen Heise, Sozialarbeiter im Jugenclub, winkt ab. „Jemand, der hier einen auf Rambo macht, würde scheitern,“ sagt Heise. Vielmehr gehe es um Teamfähigkeit, auch um Schulung von Reflexen und um strategisches Denken. „Gerade bei solchen Partys lernen die Jugendlichen nebenbei noch, wie sich PC-Probleme lösen lassen, zum Beispiel wie ein Netzwerk aufgebaut wird“, ergänzt Fröhlich vom Multimedia-Verein. Außerdem achten die Organisatoren auf den Jugendschutz: Wer unter 16 Jahren alt ist, braucht eine Erklärung mit dem Einverständnis der Eltern. „Wir erlauben hier auch keine Spiele, die auf dem Index stehen“, stellt Heise klar. Sonntag früh um neun gehen die letzten Spieler. Bis um 11 Uhr dauern die Aufräumarbeiten im Club.Trotz Müdigkeit ist Sozialarbeiter Heise mehr als zufrieden „Wenn die Jugendlichen noch einmal wollen, steht einer nächsten LAN-Party nichts im Wege“, sagt er. Henri Kramer

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