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Landeshauptstadt: Neuer Takt gefordert

CDU will Komplettüberarbeitung des neuen Verkehrskonzeptes, Fahrplan unvollständig veröffentlicht

Die Kritik am geplanten „Takt+“ der Potsdamer Verkehrsbetriebe (ViP) reißt auch nach der Veröffentlichung des Fahrplans nicht ab. Wie CDU-Fraktionschef Götz Th. Friederich gestern gegenüber PNN sagte, werde seine Fraktion in der kommenden Stadtverordnetenversammlung eine Neuplanung des Nahverkehrs beantragen. Dazu solle der Oberbürgermeister die einzelnen Ortsbürgermeister mit einbeziehen, um eine bessere Verknüpfung der neuen Ortsteile untereinander sowie an das Zentrum der Landeshauptstadt zu erreichen. Das ursprüngliche Ziel der besseren Verknüpfung der eingemeindeten Ortsteile sei mit dem „Takt+“ bislang nicht erreicht worden, so Friederich.

Der neue Fahrplan soll bislang zum 28. Mai den „Takt 2000“ ablösen. Friederich sieht das Projekt jedoch als gescheitert an: Mit den „Pleiten, Pech und Pannen muss nun Schluss sein“, fordert er. Sämtliche Ortsbürgermeister würden sich beschweren. Nun sollten sie in die Neuplanungen eingebunden werden.

Seit zwei Tagen sind die Fahrpläne für die Tram- und Buslinien Potsdams im Internet veröffentlicht. Für die so genannten Schlüssellinien in Potsdams Norden, die Linien 614 nach Satzkorn und die 638/639 nach Berlin-Spandau über Groß Glienicke, wurde bislang jedoch kein Fahrplan veröffentlicht. Der Hinweis auf der Internetseite der Stadtwerke Potsdam lautet, es werde keine Änderung auf diesen Abschnitten geben, insofern gebe es weder Vor- noch Nachteile. Wie es bei den Verkehrsbetrieben dazu heißt, laufen noch Verhandlungen mit der Havelbus Verkehrsgesellschaft, die alle Buslinien außerhalb des früheren Stadtgebietes betreibt. Nach PNN-Informationen ging die Havelbus-Gesellschaft bislang nicht auf die Wünsche des ViP ein, da dies zu langen Wartezeiten an den Endhaltepunkten geführt hätte.

Änderungen auf den Strecken in die neuen Ortsteile und ins Umland gibt es beispielsweise bei der Linie 609 nach Satzkorn und Kartzow, die künftig im Taktverkehr alle 30 beziehungsweise 60 Minuten fahren soll. Jedoch besteht laut Fahrplan am Wochenende keine Verbindung von Potsdam aus. Taktverkehr wird es künftig auch auf der Linie 612 zwischen Töplitz/Grube und Hauptbahnhof geben, am Wochenende fährt der Bus nach jetzigen Veröffentlichungen jedoch nicht. Der Bus 611 zwischen Saarmund und Potsdam könnte künftig wie berichtet am Bahnhof Rehbrücke enden, wo die Fahrgäste in die Tram umsteigen sollen. Dafür muss die Haltestelle den neuen Bedingungen baulich angepasst werden.

Verkehrsplaner Dieter Doege, der den bisherigen „Takt 2000“ modellierte, bemängelte, es würden weiterhin Querverbindungen in den neuen Ortsteilen wie zwischen Marquardt und Fahrland fehlen, während innerstädtisch wenig genutzte und unrentable Linien in dichten Taktfrequenzen fahren. Jan Brunzlow

Der Fahrplan online: unter

www.stadtwerke-potsdam.de auf Fahrplandiskussion klicken

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