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Sport: Skandinavierinnen unter Schröders Lupe

Turbine Potsdam will in Jöllenbeck den Pokal verteidigen und eine neue Abwehrspielerin finden

Gestern Abend trainierte Frauenfußball- Bundesligist Turbine Potsdam erstmals in diesem Jahr unterm Hallendach – am Wochenende will er in der Sporthalle der Realschule Jöllenbeck beim 27. Internationalen Frauenfußballturnier den Pokal der Sparkasse Bielefeld erfolgreich verteidigen. „Klar wollen wir wieder gewinnen“, meint Turbine-Stürmerin Conny Pohlers, die im vergangenen Jahr an gleicher Stätte gemeinsam mit Rheines Kerstin Stegemann erfolgreichste Torschützin des Turniers war (je 8).

„Wer macht traditionell in Jöllenbeck die meisten Tore? Klar, Turbine Potsdam“, schwärmen die Turnier-Organisatoren im Internet. „Für Trainer Bernd Schröder ist es eine Selbstverständlichkeit, mit seiner bestmöglichen Truppe zum Turnier zu kommen und den zahlreichen Frauenfußballfans etwas zu bieten.“ Was der so Gelobte gestern bestätigte. „Das Bielefelder Publikum war uns bei unseren bisherigen Auftritten immer sehr wohlgesonnen. Natürlich wollen wir unseren Vorjahressieg jetzt möglichst wiederholen“, sagt Schröder, um gleichzeitig zu relativieren: „Es gilt, das richtige Maß zwischen weiterem Trainingsaufbau und Selbstvertrauen durch einen Erfolg zu finden.“ Soll heißen: Turbine strebt nach erst fünf Übungseinheiten 2006 den Pokalsieg nicht um jeden Preis an, will aber trotzdem möglichst weit vorn landen. „Unter die besten vier Mannschaften müssen wir auf jeden Fall kommen“, fordert der Coach.

Dazu müssen die Potsdamerinnen in ihrer Vorrundengruppe 2 mindestens Zweite werden – eine machbare Aufgabe. In Hin- und Rückspielen von je 15 Minuten treffen die „Torbienen“ auf Polens Meister KS AZS Wroclaw mit der einstigen Turbine-Torfrau Lena Hohlfeld im Kasten. Außerdem gilt es gegen den Bundesliga-Kontrahenten SC 07 Bad Neuenahr, „der unser stärkster deutscher Gegner sein dürfte“, glaubt Schröder. Dritter Vorrundengegner ist Fortuna Hjörring, der sich 2003 bis ins Finale des UEFA-Cups spielte (1:4, 0:3 gegen Umea IK) und erstmals in Jöllenbeck dabei ist. In der Vorrundenstaffel 1 stehen sich der FCR Duisburg, FC Gütersloh, HJK Helsinki und Sparta Prag gegenüber.

Schröder wird am kommenden Sonnabend und Sonntag nicht nur seine Spielerinnen beobachten, sondern vor allem die skandinavischen Kickerinnen unter die Lupe nehmen. „Vielleicht finde ich dabei ja die eine oder andere Verstärkung. Die Däninnen und Finninnen haben gute Abwehrspielerinnen“, erzählte der 63-Jährige, der händeringend nach Zuwachs in seiner Defensivabteilung sucht.

Für Turbine werden morgen Nadine Angerer, Stephanie Ullrich, Jennifer Zietz, Britta Carlson, Navina Omilade, Karolin Thomas, Isabel Kerschowski, Conny Pohlers, Anja Mittag und Ariane Hingst – 2000 und 2004 jeweils als beste Spielerin des Turniers geehrt – auflaufen. Eigentlich sollte auch Petra Wimbersky im Bielefelder Stadtteil stürmen – doch die 23-Jährige ist mit einer Knieverletzung angeschlagen und muss momentan kürzer treten.

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