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PRO & Contra: Sollen Vereine eine Sportstättennutzungsgebühr bezahlen?

PRO & Contra Sportstättennutzungsgebühren stehen seit Jahren zur Diskussion, seit Ende Dezember mit einem neuerlichen Vorstoß der Verwaltung und einer prompten Empfehlung des Sportausschusses, keine Gebühren zu erheben. Doch die Pflege kostet jährlich viel Geld, etwa 780000 Euro veranschlagt die Stadt als Ausgaben für die Sportflächen jährlich (ohne den Luftschiffhafen).

PRO & Contra Sportstättennutzungsgebühren stehen seit Jahren zur Diskussion, seit Ende Dezember mit einem neuerlichen Vorstoß der Verwaltung und einer prompten Empfehlung des Sportausschusses, keine Gebühren zu erheben. Doch die Pflege kostet jährlich viel Geld, etwa 780000 Euro veranschlagt die Stadt als Ausgaben für die Sportflächen jährlich (ohne den Luftschiffhafen). Die Nutzung der Heizung von Hallen und der Warmwasserduschen inklusive. Betriebskosten, die teilweise von den Nutzern bezahlt werden sollten – auch wenn dies die Erhöhung der Vereinsbeiträge zur Folge hat. Zwar zahlen Vereine bereits 50 000 Euro über den Stadtsportbund in die städtische Kasse, doch reicht dies nimmer, die Kosten des Eigentümers auch nur annähernd zu decken. Es muss eine Gebührenerhebung her, die den Kinder- und Jugendsport ausspart, den Breiten- und Freizeitsport aber an den tatsächlichen Kosten der Sportstätte beteiligt. Dann entstünde eine Art Mieter- Vermieter-Verhältnis, das auch Nutzern zugute kommen kann. Derzeit müssen sich die Vereine mit den oft mangelhaften Hallen zufrieden geben oder selbst ausbessern. Als zahlender Nutzer bietet auch das öffentliche Recht eine Handhabe, die Funktionsfähigkeit vom Eigentümer einzufordern. Zudem sollte sich die Stadt verpflichten, die Sportstätten schneller zu sanieren. Übrigens: In Potsdam gibt es bereits eine Sporthalle, in der Nutzungsgebühren erhoben werden. Die Anfragen sind ungebrochen. J. Brunzlow Sportstättennutzungsgebühren in Potsdam einzuführen – das ist im vergangenen Jahr schon einmal am Veto der Stadtverordneten gescheitert. Mit gutem Grund. Denn mit der Erhebung von Gebühren für die Nutzung von Sportplätzen und Turnhallen wird eine der sinnvollsten Freizeitbeschäftigungen überhaupt, nämlich das Sporttreiben, zu einem echten Kostenfaktor für die Beteiligten. Insbesondere der Kinder- und Jugendsport, also die Nachwuchsarbeit, wird gefährdet, denn diese wird weitgehend von der Erwachsenen in den Klubs getragen – doch mit der Sportstättengebühr steht den Vereinen insgesamt weniger Geld für Trainer, Ausrüstung und Fahrtkosten zur Verfügung. Regelmäßiges Sporttreiben hält nicht nur gesund und jung – es holt auch die Kids von der Straße. Die Gebühr dürfte, das steht zu befürchten, zum massenhaften Austritt von Mitgliedern führen, die Wettkampffähigkeit der Vereine verringern und soziale Probleme und deren Folgekosten provozieren. Denn es werden zuerst diejenigen die Vereine verlassen, die es sich selbst nicht mehr leisten können bzw. wo die Eltern es nicht mehr können. Hinzu kommt, dass die Vereine ja bereits viele Eigenleistungen für den Erhalt von Sportstätten erbringen. Vielleicht sollten die Vereine überlegen, inwieweit sie durch weitere geldwerte Leistungen – zum Beispiel durch Reinigung, Wartung, kleine Reparaturen – den Stadthaushalt von den tatsächlich nicht geringen Sportstätten-Kosten entlasten. M. Erbach

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