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Landeshauptstadt: Tempel im Flut-Gebiet Belvedere-Spenden gehen nach Südostasien

Nauener Vorstadt - Dem neuen Jahr hat die Denkmalpflegerin Eva Riks mit anderen Mitgliedern des Pfingstberg-Fördervereins von einem Turm des Belvederes zugeprostet. Vor dem Pomonatempel hatten sich zu dieser Stunde traditionell Hunderte Potsdamer versammelt, um ihre Silvesterraketen in den Himmel zu schicken.

Nauener Vorstadt - Dem neuen Jahr hat die Denkmalpflegerin Eva Riks mit anderen Mitgliedern des Pfingstberg-Fördervereins von einem Turm des Belvederes zugeprostet. Vor dem Pomonatempel hatten sich zu dieser Stunde traditionell Hunderte Potsdamer versammelt, um ihre Silvesterraketen in den Himmel zu schicken. Wenige Stunden später war Eva Riks schon wieder auf dem Berg, um den Arbeitseinsatz zu Neujahr zu leiten – mit nach Großmutters Rezept schnell selbst gebackenen Käsestangen im Gepäck. „Nein, wir können nicht sagen, dass diesmal zum Jahreswechsel weniger geknallt wurde“, schätzte sie ein und wies auf die rund 30 mit den Überresten des Feuerwerks prall gefüllten Abfallsäcke. Etwa 20 Vereinsmitglieder hatten sich schon Neujahr früh um 9 Uhr eingefunden, um das Gelände zu säubern. Aber auch andere Potsdamer waren dem Aufruf zum Einsatz gefolgt. So sah man Potsdams Schulverwaltungsleiter Karl Ofscarik unermüdlich mit der Schubkarre die Säcke abfahren. Pünktlich um 11 Uhr war der Berg dann empfangsbereit für die Besucher, die die Neujahrsöffnung des im Winter sonst geschlossenen Belvederes nutzten. Bei teils vorfrühlingshaftem Wetter konnten auch die beiden Aussichtstürme bestiegen werden. Im Innenhof boten Vereinsmitglieder Glühwein und heißen Apfelsaft an. Zur Mittagsstunde erklang Blasmusik. Die Öffnungszeit musste sogar über 16 Uhr hinaus verlängert werden, um allen Interessenten die Turmbesteigung zu ermöglichen. „Mehr als 500 Besucher, das ist doch eine stattliche Zahl“, erklärte Ulrich Koltzer, der Geschäftsführer des Fördervereins. Noch mehr freute er sich aber über die 750,81 Euro Spenden, die üblicherweise für die Unterhaltung des Bauwerks verwendet werden, diesmal aber den Opfern der Flutkatastrophe in Südostasien zugute kommen sollen. „Wir gehen davon aus, dass die Menschen dort auch ihr vertrautes Umfeld zurück gewinnen wollen und haben die Spende deshalb als Beitrag zum Wiederaufbau eines Tempels oder einer anderen Kulturstätte vorgesehen.“ Koltzer holt zurzeit Informationen bei den Botschaften der betroffenen Länder ein, wo das am besten möglich ist. Mit der Neujahrsöffnung des Belvederes gelang dem Pfingstberg-Förderverein ein guter Start ins Jahr 2005. Die Mitglieder hoffen deshalb, die Besucherzahlen der Vorsaison wieder erreichen oder übertreffen zu können. Mit gut 90 000 wurde der Rekord von 2003 zwar nicht überboten, doch „da war als besondere Attraktion ja nach dem Ost- auch der Westturm eröffnet worden“, meint der Geschäftsführer. Mit dem Ergebnis sei er zufrieden, weil der Verein damit unter Einbeziehung von Vermietungen des Belvederes für Feiern, der kulturellen Veranstaltungen, von Trauungen und anderem schwarze Zahlen schreibt. Ende Januar wird der Förderverein seine Vorhaben für 2005 vorstellen, wozu wieder Theateraufführungen im Innenhof gehören – diesmal Shakespeares „Maß für Maß“.E. Hohenstein

E. Hohenstein

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