zum Hauptinhalt

ATLAS: Unsaniert

Erhart Hohenstein über die Arbeit der Schlösserstiftung

Was die Bewahrung und Restaurierung der Potsdamer Schlösser angeht, konnte Generaldirektor Hartmut Dorgerloh gestern auf der Jahreskonferenz der Schlösserstiftung wahrlich keine positiven Nachrichten unters Volk bringen. Am Schloss Babelsberg passiert erneut gar nichts. Gut, dass es entgegen dem laienhaften Augenschein standsicher ist, der General muss es wissen. Immerhin kann das Publikum Kaiser Wilhelms Domizil in der Saison als „Beispiel für ein unsaniertes Schloss“ in Teilen besichtigen. Am und im Neuen Palais passiert so gut wie nichts. Für seine Restaurierung und Sanierung sind 140 Millionen Euro erforderlich. Auch das Jagdschloss Stern bleibt weiter geschlossen; wie die giftigen Hinterlassenschaften von DDR-Holzschutzmitteln beseitigt werden können, darüber brüten die Experten nun schon anderthalb Jahre. Alle Kraft den Kolonnaden, heißt zurzeit die Devise. Im Herbst kann die Sanierung des Säulenbauwerks zwischen den Communs losgehen, sofern dann der Sandstein ausgetrocknet ist. Dazu soll ein teures Schutzgerüst beitragen. Experten verweisen allerdings darauf, dass andernorts Naturstein auch ohne solch aufwändigen Schutz saniert worden ist. Setzt die Stiftung bei der Gebäudesanierung die richtigen Prioritäten? Eine Frage, auf die gestern auf der Jahrespressekonferenz kaum eine erschöpfende Antwort möglich gewesen wäre. Die Bauabteilung war wegen eines Mitarbeiterjubiläums nämlich nicht vertreten.

Erhart Hohenstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false