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Landeshauptstadt: Von Lebenselixier und „verrücktem“ Engagement

Helga Hefti gründete und engagiert sich in der Bürgerinitiative Am Stern

Helga Hefti gründete und engagiert sich in der Bürgerinitiative Am Stern Zwischen den mehrgeschossigen Wohnhäusern, gern auch als Platte bezeichnet, fühle sie sich wohl. Seit nun mehr 23 Jahren wohnt und lebt Helga Hefti Am Stern, sichtlich zufrieden. Nach dem politischen Umbruch hatte sie durchaus mal nach einem Häuschen im Grünen geschaut. Doch überzeugend waren die Angebote nicht. Außerdem tue sich seit ein paar Jahren etwas in ihrem Wohngebiet. Die Lebensqualität und die Attraktivität steigen: Häuser bekommen Farbe, Blumen werden gepflanzt und sogar das bereits in Vorwendezeiten geplante Mosaik auf dem Marktplatz wurde „endlich“ gelegt. Diese sichtbaren Schritte mussten gefordert werden. Viele Gespräche waren – und sind – notwendig, um den Stern lebenswerter zu gestalten. Eine von den engagierten Bürgern ist Helga Hefti. Mit weiteren fünf Anwohnern gründete sie vor knapp sechs Jahren eine Bürgerinitiative, die beispielsweise beim „Orion“ einen langen Atem bewies. Endlich tut sich etwas, berichtet Helga Hefti sichtlich erfreut, von der ehemaligen Gaststätte sind nur noch wenige Mauern und viel Schutt übrig. „Das neue Einkaufzentrum, das an Stelle des ,Orion’ geplant ist, wird immer realer.“ Der berufliche Weg führte Helga Hefti mit ihrem Mann 1962 in die damalige Bezirkshauptstadt, wo sie für die Staatsbank der DDR arbeitete. Vor acht Jahren ging sie „schweren Herzens“ in den Vorruhestand. Doch über Langeweile kann sich die heute 64-Jährige nicht beschweren. Da ist das Engagement für den Stern, was unterschiedliche Anforderungen an die lebenslustige Dame stellt wie Informationsveranstaltungen für Anwohner zu organisieren, das Gespräch mit verschiedenen Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft zu führen und neuerdings Stadtteilfeste vorzubereiten. Natürlich muss ein jeder „auftanken“. Gern reist sie in ihre mecklenburgische Heimat, nach Friesland und seit dreizehn Jahren im Frühjahr und im Winter auf den Darß. Das Reisen sei ihr „Lebenselixier“. Zurzeit träumt Helga Hefti von einer Reise in die italienische Hauptstadt – vom Forum Romanum, dem Colosseum oder auch der Vatikanstadt. Vielleicht noch in diesem Jahr hofft sie sich den Wunsch erfüllen zu können. Nicht nur Reisen verschönert ihr Leben. Die kulturellen Veranstaltungen in Potsdam und Umgebung wie Musicals, Kabarett oder klassische Konzerte seien ebenfalls eine regelmäßige und willkommene Abwechslung. Auch wenn Helga Hefti manche Anwohner wegen ihres Engagement für den Stadtteil „verrückt“ halten, mache sie weiter. Denn es sei nach wie vor viel zu tun. Dieser Tage schaue sie skeptisch auf die Veränderungen in der Stadtteilbibliothek und wappne sich gedanklich schon für einen Protest gegen eine mögliche Schließung des Hauses. U. S.

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