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Landeshauptstadt: Weiter Weg zum Wiederaufbau

Spendeneinnahmen für Garnisonkirche blieben bisher unter den Erwartungen

Spendeneinnahmen für Garnisonkirche blieben bisher unter den Erwartungen Von Erhart Hohenstein Innenstadt - Die Grundsteinlegung für die Garnisonkirche findet wie vorgesehen am 14. April, dem 60. Jahrestag des englischen Bombenangriffs auf Potsdam, statt. Das bestätigte Andreas Kitschke, Vorstandsmitglied der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau (FWG), die am Sonnabend zum Neujahrsempfang in die Friedenskirche eingeladen hatte. Von den Verhandlungen mit dem Grundstücksmieter ARAG zur Abtretung der Fläche für den Aufbau werde die Grundsteinlegung nicht berührt, da ihr Ort auf dem Gehweg im öffentlichen Straßenraum liegt. Bis dahin reichten vor der Sprengung des Turms und der anschließenden Straßenverbreiterung die Grundmauern. Zum Stand der Gespräche über die Abtretung des Grundstücks wollte sich Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz nur in einem Satz äußern: „Es wird verhandelt.“ Nach PNN-Informationen hat Oberbürgermeister Jann Jakobs dabei mit der hinter der ARAG stehenden Unternehmerfamilie jedoch Fortschritte erreicht, die eine baldige Einigung möglich erscheinen lassen. Die Fördergesellschaft hat einen weiten Weg vor sich, um das vor Jahresfrist in einem „Ruf aus Potsdam“ angekündigte Wiederaufbauvorhaben umzusetzen, dessen Kosten auf 65 Millionen Euro veranschlagt werden. Wie ihr Vorsitzender Dr. Hans Rheinheimer sagte, blieben die Spendeneinnahmen bisher unter den Erwartungen. Rheinheimer sieht den Hauptgrund darin, dass das Projekt noch immer umstritten ist. Nach wie vor werde die Bedeutung der Kirche für das moralische und geistige Leben in Preußen, für die theologische und religiöse Entwicklung und ihr ästhetischer und baukünstlerischer Wert unterschätzt. Fördergesellschaft und Stadt wollen ihre Anstrengungen bündeln, für das Projekt Garnisonkirche deutschlandweit und auch im Ausland zu werben. Dazu zähen dessen Präsentation auf dem Kirchentag in Hannover sowie die Herausgabe einer Silbermedaille, von Uhren, Textilien, Druckerzeugnissen, Porzellan und anderes. In seinem Grußwort bekannte sich der Oberbürgermeister zu dem von der Evangelischen Kirche vorgelegten Konzept, das kulturelle Veranstaltungen und ein Versöhnungszentrums einschließt. Für die Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG), die eine ausschließliche Nutzung als Gotteshaus fordert, stünden die Türen zur Mitarbeit weiterhin offen. Die TPG hat bisher 5,5 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Garnisonkirche eingeworben.

Erhart Hohenstein

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