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Kultur: Globalisierungskritik

Attac-Regionalgruppe Potsdam veranstaltet im Filmmuseum Filmfestival

Attac-Regionalgruppe Potsdam veranstaltet im Filmmuseum Filmfestival Das 2. Globalisierungskritische Filmfestival „globale 05“ kommt diese Woche nach Potsdam. Es wird in Anlehnung an das gleichnamige Festval in Berlin vom 20. bis 25. Januar im Filmmuseum veranstaltet. Attac (die französische Abkürzung für „Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen) ist eine globalisierungskritische Bewegung, die weltweit 90000 Mitglieder hat. Sie versteht sich als „Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise“. Die Potsdamer Regionalgruppe hat die „globale 05“ für die Landeshauptstadt wieder organisiert. Zu ihnen gehört auch der Germanistikstudent Jonas Ulrich. In einem PNN-Gespräch sagte er, dass sich das Festival ausdrücklich auch an junge Leute wendet, die zur intensiveren Beschäftigung mit dem oft gebrauchten Begriff Globalisierung und den Aspekten, die sich dahinter verbergen, angeregt werden sollen. „Sowohl die Filme als auch die Podiumsdiskussion werden die Auswirkungen der voranschreitenden Internationalisierung der Märkte für das Leben jedes einzelnen Menschen aufzeigen, sowohl in den Ländern des Südens als auch vor Ort in Deutschland“, betonte Jonas Ulrich. Die Auswahl für Potsdams „globale 05“ gestaltete sich nicht so leicht, denn man musste schließlich aus 80 Filmen, die beim Berliner Festival zur Aufführung kamen, 13 Streifen wählen. Die Attac-Regionalgruppe entschied sich, Filme zu zeigen , die sich nur mit politischen Themen beschäftigen. Der erste Höhepunkt wird für den Eröffnungsabend am Donnerstag um 20 Uhr erwartet. Der chinesische Film „Struggle“ erzählt über die Metropole Shenzen in Südchina. In Scharen gehen junge Leute in diese Stadt, um dort einen Job zu finden, so auch Cui Qui. Er muss an desolaten Maschinen Billigware für die Auftraggeber in Übersee produzieren. An manchen Tagen arbeitet er bis zu 16 Stunden. Und dann passiert es: Er schläft an der Maschine ein und verliert eine Hand. Nach der Aufführung wird zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Reich an Armut? Sozialabbau im internationalen Kontext“ eingeladen. Dabei ist Prof. Werner Jann, Universität Potsdam, der auch Mitglied der Hartz-Kommission war. Der vielleicht unpolitischste Film des Festivals sei wohl „Wo der Himmel die Erde berührt“, so Jonas Ulrich. Der Streifen des deutschen Filmemachers Frank Müller aus dem Jahre 1999 fängt das Leben einer Schäferfamilie in einem kirgisischen Bergdorf ein. Er zeigt die Menschen bei der Arbeit und beim Feiern und will das Bild einer Region vermitteln, die in der Tradition lebt, sich aber auch neuen Herausforderungen stellt. Auch ein Spielfilm steht diesmal auf dem Programm: „Das Erbe“ aus Dänemark. Es ist ein Film, der erzählt, wie unternehmerische Strategie und Gewinnorientierung das Leben von Menschen zerstören können. Die Termine des Festivals sind auch über www.attac./depotsdam und natürlich im Filmmuseum zu erfragen. Klaus Büstrin

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